Insbesondere Gebäude älteren Baujahrs sind auf Giftstoffe zu untersuchen.

Asbest

Bis zum Jahr 1993 war Asbest ein üblicher Bestandteil vieler Baumaterialien. Und dieser Stoff ist kein Kinderspiel. Man findet ihn oft in Ecken und Winkeln, wo man es nicht vermuten würde. Erst 1993 wurde dieser verboten (siehe mehr zu Asbest in Kap. 3.7.1.1).

Bei einem älterem Bodenbelag aus PVC kann die Rückseite fast vollständig aus Asbest bestehen. Und der Staub, der dabei entstehen kann, ist definitiv nicht gut für die Gesundheit. Zu achten ist auch auf sog. Flexplatten, quadratische PVC-Fliesen, die mit der Zeit spröde werden und früher einen guten Schuss Asbest hatten. Und selbst der Klebstoff kann tückisch sein. Auch Fliesenkleber. Dort war es sehr gebräuchlich, Asbest mit einzusetzen. Auch hinter Heizkörpern und Fensterbrettern finden sich manchmal asbesthaltige Pappen, ebenso wie in alten Elektro-Speicherheizgeräten. Was die Wände betrifft, kann man auf Plattenmaterialien stoßen, die in der DDR unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt waren. Aber auch Putze und Spachtelmassen können mit Asbest versetzt sein.

 

Asbestbelastung prüfen

Um die Asbestbelastung zu klären, gibt es 2 Wege:

  • den Raumlufttest und
  • den Materialtest.

Beide sind wichtig, der Materialtest ist aber genauer. Es entstehen dadurch Kosten von etwa 35 bis 150 EUR, die in akkreditierten Testlaboren durchgeführt werden.

Formaldehyd

Formaldehyd findet man in verschiedenen Baustoffen. Es wurde insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vielseitig eingesetzt. Dieses farblose Gas mit stechendem Geruch findet sich häufig als Bindemittel in Spanplatten, MDF-Platten und anderen Holzverbundmaterialien. Diese werden oft in Unterböden und Wandverkleidungen verwendet. Darüber hinaus kann Formaldehyd in älteren Isoliermaterialien und insbesondere in Hartschaum-Dämmstoffen sowie Fensterdichtungen vorkommen. Aber nicht nur in festen Materialien ist es zu finden. Auch in Lacken, Farben und verschiedenen Klebstoffen wurde Formaldehyd eingesetzt. Diese kommen etwa bei der Verlegung von Parkett, Teppichen oder Laminatböden zum Einsatz. Selbst in textilen Baustoffen wie Teppichen oder Tapeten sowie in Fugenmassen und Dichtstoffen kann Formaldehyd enthalten sein. Das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken von Formaldehyd hat in den letzten Jahren zugenommen und es gibt immer strengere Vorschriften zu seinem Einsatz. Daher ist es besonders wichtig, bei einer energetischen Sanierung oder Renovierung, vor allem in Ein- und Mehrfamilienhäusern, eine gründliche Bestandsaufnahme inklusive einer Schadstoffanalyse durchzuführen.

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