Viele Projekte sind wirtschaftlich nicht mehr umsetzbar und es gibt immer mehr Stornierungen – das Geschäftsklima des Ifo-Instituts für den deutschen Wohnungsbau fällt auf den tiefsten Stand seit 1991.

Das vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima in der Wohnungsbaubranche fiel im September 2023 auf einen aktuellen Stand von -54,8 Punkten – gegenüber August ist das ein weiterer Rückgang um 4,6 Punkte und der schlechteste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991, wie die Münchner Wirtschaftsforscher mitteilten. Anfang 2022 lag der Index noch im positiven Bereich.

"Viele Projekte sind wegen der höheren Zinsen und gestiegenen Baukosten nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. "Die Wohnungen, die heute nicht begonnen werden, werden uns in 2 Jahren auf dem Mietmarkt fehlen."

Mehr Stornierungen beim Wohnungsbau

Zudem gibt es immer mehr Stornierungen. Mehr als jede 5. Baufirma (21,4 %) war laut Umfrage im September davon betroffen – das bedeutet eine Verschlechterung um 0,7 Prozentpunkte im Vergleich zum bisherigen Tiefststand im August. Noch häufiger klagen Firmen über Auftragsmangel: Im September sagte das knapp die Hälfte (46,6 %) der Befragten, 44,2 % waren es im Vormonat.

"Das ist eine Verdreifachung innerhalb der vergangenen 12 Monate", so Wohlrabe. "Die Entwicklung ist dramatisch." Neben einem wachsenden Auftragsmangel und den Stornierungen beklagten die befragten Wohnungsbaufirmen am dritthäufigsten Finanzierungsschwierigkeiten. Materialknappheit, die in den vergangenen beiden Jahren oft ein Thema war, spielte dagegen kaum noch eine Rolle.

Weitere Informationen des Ifo-Instituts "Zur aktuellen Lage im Wohnungsbau" finden Sie hier: https://www.ifo.de/publikationen/2023/aufsatz-zeitschrift/zur-aktuellen-lage-im-wohnungsbau

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