Makler: Häuser mit Wasserblick sind gut verkäuflich
Die Immobilienpreise an den deutschen Küsten ziehen teils wieder deutlich an. Wer auf den Nordseeinseln ein Haus sucht, muss besonders tief in die Tasche greifen, günstiger ist es auf dem Festland und an der Ostsee. Das geht aus dem Küstenreport 2025 der Maklerfirma Von Poll Immobilien hervor.
Nordseeküste: Preisanstieg teils mehr als zehn Prozent
In insgesamt neun der zwölf analysierten Regionen an der Nordseeküste haben die Durchschnittspreise für Häuser im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum wieder angezogen – teilweise sogar sehr deutlich um mehr als zehn Prozent. Zuletzt waren die Preise wegen der Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, gestiegener Kosten, der Inflation sowie Zinserhöhungen teils deutlich gesunken.
"Aktuell sehen wir jedoch eine Umkehr", sagte der geschäftsführende Gesellschafter der Immobilienfirma, Daniel Ritter. Die mit Abstand teuerste Region sind die Nordfriesischen Inseln vor Schleswig-Holstein. Auf Sylt, Föhr, Amrum und Pellworm kostete den Angaben zufolge im ersten Quartal 2025 ein Quadratmeter Wohnfläche im Schnitt 12.294 Euro. Das seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 10,3 Prozent mehr als im Vorjahresquartal und in der Untersuchung der höchste Anstieg überhaupt.
Wertstabil: Top-Lagen auf Sylt mit Wasserblick
Hauptverantwortlich für die sehr hohen Preise ist die Insel Sylt, die zu den teuersten Regionen Deutschlands zählt. Dort stiegen die Preise den Angaben zufolge zwar nur um 5,3 Prozent, ein Quadratmeter Wohnfläche kostete aber im Schnitt 14.597 Euro. «Besonders wertstabil zeigen sich weiterhin die Top-Lagen auf Sylt mit Wasserblick, die Ruhe und Privatsphäre bieten, gleichzeitig aber auch eine gute Infrastruktur aufweisen», sagte der Geschäftsstellenleiter des Sylter Büros, Martin Weiß.
Deutlich günstiger präsentieren sich die Ostfriesischen Inseln vor der niedersächsischen Küste. Laut Von Poll Immobilien kostete etwa ein Haus auf Norderney, Juist oder Spiekeroog im ersten Quartal 2025 im Schnitt 8.743 Euro pro Quadratmeter – das sind 2,9 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Am günstigsten war es im Landkreis Wesermarsch auf dem Festland: Dort kostete ein Haus dem Report zufolge im ersten Quartal im Schnitt 1.833 Euro pro Quadratmeter.
Teuerste Ostseeregion: Halbinsel Fischland-Darß-Zingst
An der Ostseeküste mit vielen Sandstränden, historischen Badeorten und kleinen Fischerdörfern zeigt sich ein ähnliches Bild, allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau. Die teuerste Region mit Immobilienpreisen von durchschnittlich 4.450 Euro pro Quadratmeter ist nach Angaben der Makler die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommern.
Es folgen auf dem Festland die Stadt Rostock mit Quadratmeterpreisen von 3.730 Euro sowie die Inseln Usedom mit knapp 3.600 Euro und Fehmarn in Schleswig-Holstein mit knapp 3.500 Euro pro Quadratmeter. Die günstigsten Häuser gab es im ersten Quartal 2025 mit durchschnittlich knapp 1.600 Euro pro Quadratmeter im Landkreis Vorpommern-Greifswald.
Energetische Standards rücken in den Fokus
"Immobilien mit Wasserblick, moderner Ausstattung und guter Vermietbarkeit sind nach wie vor stark nachgefragt", sagt Robert Rothböck, Geschäftsstellenleiter bei Von Poll Immobilien für Kiel, Plön, Eckernförde, Neumünster und Rendsburg. Aber auch Immobilien in zweiter Reihe seien gut verkäuflich. Beherrschendes Thema bei Verkäufern und Käufern seien weiterhin die energetischen Standards.
Insbesondere Sanierungsmaßnahmen rücken laut Rothböck weiter in den Fokus – "nicht zuletzt, weil Fördermittel gerne in Anspruch genommen werden. Ein individueller Sanierungsfahrplan bietet hier wertvolle Unterstützung: Er schafft frühzeitig Klarheit über nötige Schritte und ermöglicht eine verlässliche Kalkulation der anfallenden Sanierungskosten."
Zu den ausführlichen Ergebnissen: Küstenreport Nordsee und Ostsee 2025
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