Psychische Belastung: Führungskräfte besonders gefährdet

Führungskräfte leiden oft unter hoher Arbeitsintensität und geringer Anerkennung ihrer Leistung. Die Folge davon ist ein höheres Risiko für psychische Beschwerden. Hinzu kommt, dass Führungskräfte in der betrieblichen Gesundheitsförderung nur selten berücksichtigt werden.

Führungskräfte besitzen wohl überdurchschnittliche Widerstandskräfte. Doch die brauchen sie in ihrem Job auch. Zu ihrer verantwortlichen Aufgabe müssen sie in wenig Zeit sehr viel leisten.

Führungskräfte sind hart im Nehmen

Leider bleibt eine Rückmeldung zu ihrem Engagement bleibt oft aus. Und wer in einer Führungsposition angekommen ist, hat wenig Chancen sich beruflich weiterzuentwickeln.

Psychische Belastungen bei Führungskräften

Als Belastungen empfinden Führungskräfte u. a.

  • wenig soziale Unterstützung und Feedback,
  • im unteren und mittleren Management die Sandwich-Position sowie
  • ihr durchschnittliches Arbeitsengagement bei unterdurchschnittlicher Belohnung.

Negative Auswirkungen verursachen zudem

  • eine stressverschärfende persönliche Einstellungen, z. B. Perfektionismus oder hohe berufliche Erwartungen sowie
  • schlechter abschalten und von der Arbeit loslassen können.

Psychische Gesundheit von Führungskräften stärken

Folgende Persönlichkeitsmerkmale stärken die psychische Gesundheit von Führungskräften:

  • ein hohes Selbstwertgefühl,
  • eine hohe Selbstwirksamkeitserwartung,
  • eine ausgeprägte Überzeugung, für den eigen Erfolg selbst verantwortlich zu sein und
  • eine hohe emotionale Stabilität.

Auch das Erholungsverhalten spielt eine Rolle, ob aus kurzfristigen Stressreaktionen langfristige werden. Wer bei der Arbeit stark gefordert ist, sollte es mit den Herausforderungen in der Freizeit besser nicht übertreiben.

Vorgesetzte und Unternehmen können ihren Beitrag leisten

Führungskräfte sollten u. a. darauf achten

  • Selbstausbeutung zu vermeiden und
  • Erholungstechniken zu erlernen.

Von Seiten des Unternehmens ergeben sich folgende "Hebel":

  • intensives Arbeiten reduzieren,
  • soziale Unterstützung und Feedback erhöhen und
  • eine betriebliche Gesundheitsförderung mit unterschiedlichen Ansätzen für Männer und Frauen sowie die verschiedenen Führungsebenen entwickeln.

Führen und gesund bleiben - Psychische Gesundheit von Manager/innen

Die Ergebnisse stammen aus der Studie mit dem Titel „Führen und gesund bleiben - Psychische Gesundheit von Manager/innen (PsyGeMa)" der SRH Hochschule Heidelberg. Bei der Befragung von 282 Führungskräften aus verschiedenen Branchen und unterschiedlichen Hierarchieebenen stellte sich heraus, dass Führungskräfte überdurchschnittlich oft psychisch erkranken, z. B. an depressiven Symptomen und emotionaler Erschöpfung, und dann meist langfristig ausfallen.

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