Ein Product Carbon Footprint (PCF) kann helfen herauszufinden, wie viel Treibhausgas-Emissionen mit einem Produkt und seinem Lebensweg verbunden sind. Ein PCF ist eine Kennzahl für die Menge an Treibhausgasen (THG, siehe Hinweis), die von der Rohstoffgewinnung, der Herstellung, dem Vertrieb, der Produktnutzung bis zur Entsorgung verursacht werden.

 
Hinweis

Treibhausgase und CO2-Äquivalente

Beim PCF geht es nicht nur – wie der Name vermuten lässt – um Kohlendioxidemissionen, sondern auch um andere Treibhausgase (THG). Die Klimawirkung der verschiedenen Treibhausgase wird in CO2-Äquivalenten ausgedrückt, da die Gase ein unterschiedliches Erderwärmungspotenzial haben. Üblicherweise werden die folgenden THG betrachtet ("Kyoto-Six" nach dem Kyoto Protokoll), obwohl es auch eine ganze Reihe weiterer Treibhausgase gibt.

  • Methan (CH4)
  • Distickstoffoxid (N2O)
  • Fluorkohlenwasserstoffe (HFKW)
  • Perfluorierte Kohlenwasserstoffe (PFCs)
  • Schwefelhexaflourid (SF6)
  • Stickstofftrifluorid (NF3)

Beim Carbon Footprint werden allerdings bisher keine Klimawirkungen berücksichtigt, die nicht direkt mit THG-Emissionen zusammenhängen. Ein häufig diskutierter Aspekt sind hier Kondensstreifen, die von Flugzeugen verursacht werden und deren Klimawirkungen im Bereich Aviation nicht betrachtet werden. Weitere Klimaeffekte entstehen durch Landnutzung (z. B. Veränderung von Albedo und CO2-Aufnahmekapazität), vulkanische oder industrielle Aerosole und Luftschadstoffe, wie Rußpartikel, die unter Umständen sogar eine abkühlende Wirkung haben können. Insgesamt sind die Nicht-THG-Wirkungen und auch die natürlichen Klimaeffekte wie Vulkanausbrüche im Vergleich zu durch vom Menschen verursachte anthropogenen THG-Emissionen von eher geringerer Bedeutung.

Neben den emittierten THG können auch entzogene THG-Mengen, sogenannte Carbon Removals in der Bilanzierung berücksichtigt werden. Dieser Fall wird dann interessant, wenn in land- oder forstwirtschaftlichen Systemen CO2 durch Biomassebindung in Pflanzen aufgenommen wird oder wenn in Produkten CO2 langfristig gespeichert werden soll, etwa durch die Verwendung von Biokohle in Zementen oder bei biobasierten Kunststoffen.

Der Zweck der Berechnung eines PCF besteht darin, die Klimaauswirkungen eines Produkts zu ermitteln und zu quantifizieren, so dass der Kohlenstoff-Fußabdruck sowohl insgesamt, als auch bezogen auf die Lebenszyklusphasen verstanden werden kann.

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