Der Bausektor ist einer der größten CO2-Emittenten, Materialverbraucher und Energiekonsument. Aus Nachhaltigkeitssicht ist es deshalb zunächst die beste Lösung, bestehende Bauwerke zu erhalten und zu optimieren. Viel zu große Mengen an sogenannten grauen Emissionen wurden für die Errichtung dieser Bauten bereits durch die Herstellung der Baumaterialien emittiert. Die heutige Baurealität zeigt jedoch, dass oft ohne Hinterfragen abgerissen wird. Wünschenswert ist, dass sich Immobilienbesitzende bei ihren Bauaufgaben zunächst damit auseinander setzen, ob eine Sanierung möglich ist. Sollte das Ergebnis zugunsten eines Rückbaus mit anschließendem Neubau ausfallen, kann auch beim selektiven Rückbau einiges beachtet werden. In erster Linie sollten auch hier die Ziele klar sein: je mehr Baumaterial wiederverwendet oder recycelt werden kann, desto weniger CO2-Emissionen entstehen durch Gewinnung neuer Rohstoffe und desto weniger neue Ressourcen müssen den vielerorts bereits instabilen Ökosystemen entnommen werden. Zugleich wird das Problem der Entsorgung von Abfällen minimiert. Wesentlich für so eine Kreislaufwirtschaft am Bau ist die Erfassung und Dokumentation der Materialität in Bauwerken. Zudem braucht es flächendeckend Aufbereitungsanlagen, sodass Bauschutt lokal aufbereitet werden kann. Gerade bei älteren Häusern ist für die Klassifizierung der Materialien ein Schadstoffgutachten essentiell.

 
Hinweis

FOUR Frankfurt

Im Rahmen des Projekts "FOUR Frankfurt" in Frankfurt am Main wurde ein Altbau mit dem DGNB Zertifikat für den nachhaltigen Rückbau selektiv zerlegt. Dabei wurde eine Fassade erhalten, mineralische Abfälle zum großen Teil verwertet und Mobiliar verkauft.

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