Rz. 84

Stand: 5. A. Update 4 – ET: 04/2023

Das tatsächliche Verbringen des Gegenstands der Lieferung in das Drittlandsgebiet (= Ausfuhrnachweis) soll grundsätzlich durch eine Ausfuhrbestätigung der den Ausgang des Gegenstands aus dem Gemeinschaftsgebiet überwachenden Grenzzollstelle eines EU-Mitgliedsstaates (= Ausgangszollstelle) nachgewiesen werden (vgl. § 9 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Buchst. d UStDV [ab 01.01.2012] und Abschn. 6.11 Abs. 7 S. 1 UStAE; zur Mitwirkung der Zolldienststellen vgl. BMF vom 16.10.1997, Az: IV C 4 – S 7134 – 78/97, UR 1998, 37 [Abs. 21–26]).

 

Rz. 85

Stand: 5. A. Update 4 – ET: 04/2023

Die Ausfuhr- oder Abfertigungsbestätigung kann sich auf einem üblichen Geschäftsbeleg, z. B. dem Lieferschein, einer Rechnungsdurchschrift, der Ausfuhranmeldung etc. befinden (vgl. Abschn. 6.11 Abs. 7 und 8 UStAE und Abschn. 6.6 Abs. 3 UStAE mit weiteren Möglichkeiten). Daneben kommt insbesondere der dem Schreiben des BMF vom 15.03.2022, III C 3-S 7133/21/10001:001, BStBl I 2022, 352, Anlage 2 beigefügte Vordruck in Betracht, dessen Verwendung jedoch keine Pflicht ist (vgl. Abschn. 6.11 Abs. 15 UStAE und BMF vom 15.03.2022, a. a. O., Tz. 3.3). Die Ausfuhrbestätigung erfolgt durch Sichtvermerk, worunter der Dienststempelabdruck der Ausgangszollstelle mit Namen der Zollstelle und Datum (vgl. § 9 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Buchst. c UStDV [ab 01.01.2012] und Abschn. 6.11 Abs. 7 S. 3 UStAE) zu verstehen ist. Entscheidend ist, dass sich aus dem Beleg die Abfertigung zur Ausfuhr durch die Ausgangszollstelle eindeutig erkennen lässt, auch wenn ansonsten Angaben fehlen (vgl. Abschn. 6.11 Abs. 8 UStAE).

 

Rz. 86

Stand: 5. A. Update 4 – ET: 04/2023

Nach § 9 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 Buchst. ab UStDV (ab 01.01.2012) soll der Ausfuhrbeleg noch den Namen und die Anschrift des Unternehmers sowie die handelsübliche Bezeichnung und die Menge des ausgeführten Gegenstands enthalten. Als handelsüblich gilt dabei jede im Geschäftsverkehr allgemein verwendete Bezeichnung, auch handelsübliche Sammelbezeichnungen wie z. B. Baubeschläge, Büromöbel etc. Nicht ausreichend sind nach Verwaltungsauffassung Gruppenbezeichnungen, die verschiedene Gegenstände umfassen, wie z. B. Geschenkartikel (zum Begriff vgl. FG München vom 24.04.2002, Az: 14 K 4520/97, EFG 2002, 1334). Handelsübliche Bezeichnungen werden nicht beanstandet, wenn die Ausgangszollstelle die Ausfuhr bestätigt (vgl. Abschn. 6.11 Abs. 9 S. 5, 6 UStAE und BMF vom 15.03.2022, a. a. O, Tz. 3.1).

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