Menschen werden von ihren Gesprächspartnern vielfach anders wahrgenommen, als sie sich selbst sehen. Das "JOHARI-Fenster", benannt nach den Autoren Joe Luft und Harry Ingham, teilt das Verhalten eines Menschen in vier Bereiche, die aus der Kombination von Selbst- und Fremdwahrnehmung resultieren:

  • Die öffentliche Person,
  • der blinde Fleck,
  • die Privatperson,
  • Unbekanntes.
 
Verhaltensmuster dem Mitarbeiter …
bekannt unbekannt
dem Vorgesetzten bekannt

(1)

Die öffentliche Person

(2)

Der blinde Fleck
unbekannt

(3)

Die Privatperson

(4)

Unbekanntes

JOHARI-Fenster

 
Fenster Im Mitarbeitergespräch sind die Handlungen und Verhaltensmuster des Mitarbeiters …
(1) Die öffentliche Person

… beiden Gesprächspartnern bekannt.

Beispiel: Der Mitarbeiter ist sich bewusst, dass er das Thema Kostenrechnung sehr gut beherrscht. Auch der Vorgesetzte weiß dies.
(2) Der blinde Fleck

… dem Vorgesetzten bekannt. Dem Mitarbeiter sind diese nicht bewusst.

Beispiel: Im Gespräch mit Kollegen verhält sich der Mitarbeiter arrogant und überheblich. Dies lässt sich aus Verhaltensbeobachtungen ableiten. Der Mitarbeiter ist sich über dieses Verhalten jedoch nicht im Klaren.
(3) Die Privatperson

… dem Mitarbeiter bekannt — jedoch nicht dem Vorgesetzten.

Beispiel: Aus Angst, es könne zu seinem Nachteil gereichen, gibt der Mitarbeiter dem Vorgesetzten nicht bekannt, dass er im Rahmen seines nebenberuflichen Studiums eine Klausur nicht bestanden hat.
(4) Unbekanntes

… beiden Gesprächspartnern nicht bekannt.

Beispiel. Der Mitarbeiter verhält sich aggressiv. Ursache dafür ist eine starke Verunsicherung.

Das Mitarbeitergespräch kann sich auf alle Aspekte des JOHARI-Fensters beziehen. Im Mitarbeitergespräch kommt es darauf an, den "blinden Fleck" des Mitarbeiters durch gezieltes Feedback zu reduzieren, Eigen- und Fremdbild einander anzunähern und so die Gesprächsführung zu optimieren. Feedback über den "blinden Fleck" eröffnet dem Mitarbeiter Veränderungspotenziale, da bislang unbewusste Verhaltensweisen erkennbar gemacht werden. So kann der Mitarbeiter sich damit auseinandersetzen und sie aktiv verändern.

 
Praxis-Tipp

Der "blinde Fleck"

Machen Sie sich bewusst, dass Sie und Ihr Mitarbeiter einen solchen "blinden Fleck" besitzen. Dieser ist häufig der Grund für Missverständnisse im Gespräch.

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