Rn. 100
Stand: EL 171 – ET: 02/2024
Aufgrund der Verklammerungsfunktion des § 24 Nr 2 Hs 2 EStG umfasst der Begriff des Rechtsnachfolgers sowohl die bürgerlich-rechtliche Einzel- als auch die Gesamtrechtnachfolge. Erfasst werden somit insbesondere:
- der oder die Erben als Gesamtrechtsnachfolger (§ 1922 BGB); nachträglich zugeflossene Zahlungen werden dem Erben ungeachtet dessen zugerechnet, dass sie der Testamentsvollstrecker zur Erfüllung von Vermächtnissen verwendet (BFH vom 24.01.1996, X R 14/94, X R 14/94, BStBl II 1996, 287, s auch FG D'dorf vom 06.12.2018, 15 K 2439/18 E, EFG 2019, 157; nachfolgend BFH vom 05.11.2019, X R 38/18, BFH/NV 2020, 673 und FG D'dorf vom 23.09.2020, 15 K 2439/18 E, EFG 2022, 1762: zu einem Sterbegeld aus einer vertraglichen Altersvorsorgeversicherung);
- Fälle von Fusionen von KapGes nach dem UmwG als Form der Gesamtrechtsnachfolge, insbesondere Verschmelzungen oder Spaltungen (§ 20 Abs 1 Nr 1, § 131 Abs 1 Nr 1 S 1 UmwG);
- Eingehung der ehelichen Gütergemeinschaft als Gesamtrechtsnachfolge (§ 1415, § 1416 Abs 2 BGB);
- Einzelrechtsnachfolge durch Rechtsgeschäft, etwa Eigentumserwerb oder Abtretung;
- Einzelrechtsnachfolge durch Hoheitsakt, zB in der Zwangsversteigerung;
- Einzelrechtsnachfolge durch Gesetz, etwa bei einem gesetzlichen Forderungsübergang auf den Bürgen (§ 774 BGB);
- Begünstigung durch einen Vertrag zugunsten Dritter iSv § 328 BGB (BFH vom 09.03.1982, VIII R 160/81, BStBl II 1982, 540),
- bei Witwen- und Waisengeldern wird über § 19 Abs 1 Nr 2 EStG iVm § 24 Nr 2 EStG die persönliche Zurechnung der Einkünfte auf Rechtsnachfolger des ArbN erweitert (BFH vom 19.04.2021, VI R 8/19, BStBl II 2021, 909).
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