Auflösung einer § 6b-Rücklage erfolgt bei der übertragenden Kapitalgesellschaft
Verschmelzung und § 6b-Rücklage
Die D-AG wurde zum 31.12.2012 unter Buchwertfortführung auf die A-AG verschmolzen. In der Bilanz der D-AG war eine § 6b-Rücklage ausgewiesen, für welche die Reinvestitionsfrist des § 6b Abs. 3 Satz 3 EStG am 31.12.2012 abgelaufen und die Rücklage daher aufzulösen war. Dieser Auflösungsgewinn wurde in der Gewinnermittlung der übernehmenden A-AG erklärt. Hingegen erfasste das Finanzamt den Gewinn noch in der Schlussbilanz der übertragenden D-AG. Der Einspruch hiergegen blieb erfolglos.
Ablauf der Investitionsfrist
Auch die Klage hatte keinen Erfolg. Bei einer Verschmelzung von zwei Kapitalgesellschaften muss die übertragende Gesellschaft zum Übertragungsstichtag eine Gewinnermittlungsbilanz aufstellen, die der Übertragungsbilanz gedanklich vorgeschaltet ist. Fällt der steuerliche Übertragungsstichtag mit dem regulären Bilanzstichtag der Übernehmerin zusammen, sind alle Bilanzpositionen des übertragenden Rechtsträgers somit doppelt aufzuführen (in der steuerlichen Schlussbilanz der übertragenden Gesellschaft und auch in der steuerlichen Jahresbilanz der Übernehmerin).
Erfolgt eine Verschmelzung unter Buchwertfortführung, ist eine von der übertragenden Körperschaft gebildete Rücklage von der übernehmenden Kapitalgesellschaft in der Weise fortzuführen, wie sie von der übertragenden Körperschaft hätte fortgeführt werden können. Läuft die 6-jährige Reinvestitionsfrist zum Übertragungsstichtag ab, kann die § 6b-Rücklage schon in der Schluss- bzw. Übertragungsbilanz der übertragenden Gesellschaft nicht mehr ausgewiesen werden. Damit ist die gewinnerhöhende Auflösung noch in der Gewinnermittlung der D-AG zu berücksichtigen. Dies gilt auch für einen Gewinnzuschlag nach § 6b Abs. 7 EStG.
Revision wurde zugelassen
Das FG hat die Revision wegen grundsätzlicher Bedeutung der Streitfrage zugelassen. Mit ursächlich dafür war eine konträre Entscheidung des FG Münster, Urteil v. 17.9.2018, 13 K 2082/15 K, G (Revision eingelegt, Az beim BFH XI R 39/18), in welcher die Erfassung des Gewinns aus der Auflösung der Rücklage bei der übernehmenden Gesellschaft bejaht worden ist.
FG Berlin-Brandenburg, Urteil v. 5.3.2019, 6 K 6071/18, Haufe Index 13029829
-
Verkündungstermine des BFH zur Grundsteuer
601
-
Sonderausgabenabzug für einbehaltene Kirchensteuer auf Kapitalerträge aus anderen Einkunftsarten
404
-
Antrag auf Aufteilung der Steuerschuld nach § 268 AO ist unwiderruflich
382
-
Abschreibung für eine Produktionshalle
369
-
Vermietung an den Partner in einer nichtehelichen Lebensgemeinschaft
286
-
Anschrift in Rechnungen
265
-
Korrektur des IAB-Abzugs nach § 7g Abs. 3 EStG
255
-
Vorsteuerabzug bei Betriebsveranstaltungen
253
-
Teil 1 - Grundsätze
246
-
Berechnung der Zehn-Jahres-Frist bei sanierungsrechtlicher Genehmigung
221
-
Höhere Grundsteuerhebesätze für Nichtwohngrundstücke
09.12.2025
-
Kosten für ein Verkehrswertgutachten
09.12.2025
-
Kein Zufluss von Darlehenszinsen bei Prolongation vor Fälligkeit
08.12.2025
-
Entgeltlicher Verzicht auf Nießbrauch bei einem vermieteten Grundstück
08.12.20251
-
Steuerbegünstigung nach § 7i EStG
08.12.2025
-
Kostentragung bei Einholung eines Verkehrswertgutachtens für Zwecke der Grundsteuer
05.12.2025
-
Kein IAB für Photovoltaikanlagen bei mehr als nur geringfügigem Privatverbrauch
05.12.2025
-
Alle am 4.12.2025 veröffentlichten Entscheidungen
04.12.2025
-
Insolvenzrechtliche Zurechnung eines Berichtigungsanspruchs nach § 14c Abs. 2 UStG
02.12.2025
-
Steuerberatungskosten sind nicht immer absetzbar
01.12.2025