Rz. 13

Nach § 143 Abs. 3 AO[1] müssen die Aufzeichnungen zumindest folgende fünf Angaben enthalten:

  • Aufzuzeichnen ist der Tag des Wareneingangs, d. h. der Tag, an dem die rechtliche oder tatsächliche Verfügungsmacht über die Ware erlangt wird (s. Rz. 8). Zulässig ist die Erfassung auch unter dem Rechnungsdatum.[2]
  • Aufzuzeichnen sind der Name (Firma) und die Anschrift des Lieferers. Die Verpflichtung ist nur bei zutreffenden Angaben erfüllt.[3] Der Unternehmer ist demgemäß verpflichtet, sich in Zweifelsfällen Gewissheit über die Richtigkeit des Namens und der Anschrift des Lieferers, etwa durch Vorlage des Personalausweises, zu verschaffen.[4] Da nach der neueren Rechtsprechung des BFH zu den erforderlichen Rechnungsangaben für umsatzsteuerliche Zwecke nunmehr auch eine Postfachangabe als Anschrift ausreichend ist,[5] wird man auch für Zwecke des § 143 AO eine solche als ausreichend anzusehen haben. Der Unternehmer darf die Angaben des Lieferers aber nicht generell ungeprüft übernehmen.[6]
  • Anzugeben ist die handelsübliche Bezeichnung der Ware. Die Verwendung von Sammelbezeichnungen, wie z. B. Kolonialwaren, Kurzwaren, Eisenwaren, ist ausreichend.[7] Eine nähere Konkretisierung der Warenart oder eine Aufgliederung nach Warengruppen ist nicht vorgeschrieben[8], sofern die Identifizierbarkeit der Ware gewährleistet ist.[9]
  • Anzugeben ist ferner gem. § 143 Abs. 3 Nr. 4 AO der Preis der Ware bzw. die Unentgeltlichkeit des Erwerbs. Preis i. d. S. ist das unmittelbar für die Ware aufzuwendende Entgelt[10] zuzüglich der USt. Die besondere Aufzeichnungspflicht bezieht sich nicht auf die Bezugsnebenkosten wie Frachten, Versicherung u. Ä.[11]
  • In den Aufzeichnungen muss ferner nach § 143 Abs. 3 Nr. 5 AO ein Hinweis auf den Beleg enthalten sein, sodass die Einzelheiten des Erwerbsgeschäfts weiter verfolgt werden können.[12]
[1] Drüen, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 143 AO Rz. 14ff.; Görke, in HHSp, AO/FGO, § 143 AO Rz. 18ff.; Klein/Rätke, AO, 16 Aufl. 2022, § 143 AO Rz. 7; Mittelhammer, in Zugmaier/Nöcker, AO, § 143 AO Rz. 21.
[3] FG Baden-Württemberg v. 16.12.1992, 14 K 33/91, EFG 1993, 277; Drüen, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 143 AO Rz. 15.
[4] FG Berlin v. 13.10.1987, V 91/85, EFG 1988, 273; Görke, in HHSp, AO/FGO, § 143 AO Rz. 20; Drüen, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 143 AO Rz. 15.
[7] Görke, in HHSp, AO/FGO, § 143 AO Rz. 18; Drüen, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 143 AO Rz. 14.
[9] § 143 Abs. 3 Nr. 3 AO; vgl. Görke, in HHSp, AO/FGO, § 143 AO Rz. 21.
[10] § 10 Abs. 1 S. 2 UStG; Drüen, in Tipke/Kruse, AO/FGO, § 143 AO Rz. 18.
[11] Görke, in HHSp, AO/FGO, § 143 AO Rz. 22.
[12] Klein/Rätke, AO, 16 Aufl. 2022, § 143 Rz. 7; Koenig/Haselmann, AO, 4. Aufl. 2021, § 143 Rz. 23.

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