DRV: Jährlich zwei Prozent mehr Rente bis 2030

Die Rente erhitzt die Gemüter wie kaum ein anderes Sozialthema. Die Chefin der Deutschen Rentenversicherung Bund sieht die staatliche Altersvorsorge gut aufgestellt. Und trotzdem gibt es Bedarf an Schritten gegen Altersarmut.

Die Deutsche Rentenversicherung Bund geht davon aus, dass die Renten bis 2030 im Schnitt um jährlich zwei Prozent zulegen. Wie die Präsidentin der DRV-Bund, Gundula Roßbach sagte, profitierten die Rentner «von einem derzeit starken Arbeitsmarkt und von einer guten wirtschaftlichen Entwicklung».

Gundula Roßbach: «Seit 2012 haben wir im Westen eine Steigerung um über 10 Prozent und im Osten um rund 19 Prozent. Das liegt deutlich über der Inflationsrate. Die Rentner haben also deutlich mehr Geld in der Tasche.»

Renten steigen geringer als Löhne

Allerdings würden die Rentenanpassungen auf längere Sicht geringer ausfallen als die Entwicklung der Löhne. «Das führt dazu, dass viele überlegen, ob es für sie reicht», sagte Roßbach. Klar sei: «Die erreichte Rente sinkt nicht. Das ist gesetzlich ausgeschlossen. Aber in der Zukunft gibt es einen geringeren Anstieg der Renten als der Löhne.» Trotzdem lägen die Renditen bei der gesetzlichen Rente immer noch bei zwei bis drei Prozent - auch bei der jungen Generation. Daneben gebe es die betriebliche Vorsorge und über 16 Millionen Riester-Verträge.

Bedarf an Schritten gegen Altersarmut

Die DRV-Chefin hofft, dass es mit einer neuen Regierung nach der Bundestagswahl im Herbst weiterhin einen möglichst breiten parteiübergreifenden Konsens in der Rentenpolitik geben wird. «Die Kontinuität hat der Rente gut getan. Ich hoffe, dass es nach dem Wahlkampf Kompromisse geben wird, die langfristig tragen.» Man müsse prüfen, ob für bestimmte Gruppen mehr getan werden müsse. «Es gibt Bedarf an Schritten gegen Altersarmut. Hier sind die Parteien derzeit noch unterschiedlich aufgestellt.» Roßbach betonte: «Über den Minijob alleine kann man keine auskömmliche Rente erwirtschaften.»

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dpa