DAK: Erkältungssaison 2021 nahezu komplett ausgefallen

Im ersten Halbjahr 2021 ist die Zahl der Krankmeldungen aller DAK-Versicherten auf 3,7 % zurückgegangen. Im Vorjahreszeitraum und auch im ersten Halbjahr 2019 lag der Krankenstand nach Angaben der DAK-Gesundheit bei jeweils 4,2 %. 

Von Januar bis Juni 2021 hatten DAK-versicherte Arbeitnehmer durchschnittlich 6,7 Fehltage und damit 22 % weniger als im ersten Halbjahr 2020.

Atemwegserkrankungen: 48 Fehltage pro 100 Versicherte im ersten Halbjahr 2021

Ein besonders großes Minus habe es bei den Atemwegserkrankungen gegeben, hieß es. Auf je 100 Versicherte kamen im gesamten Halbjahr nur 48 Fehltage - in den ersten sechs Monaten des Vorjahres waren es 92 mehr gewesen, wie die Auswertung der Daten ergab. «Die Erkältungssaison 2021 ist nahezu komplett ausgefallen», sagte der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm. Er erklärte das mit den Abstands- und Hygieneregeln in der Corona-Pandemie und plädierte dafür, sich auch künftig in Erkältungszeiten ein Beispiel an Asien zu nehmen: «Die Maske ist im Kampf gegen Krankheitserreger so einfach wie wirkungsvoll.»

Mehr Fehltage aufgrund Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems

Die Atemwegserkrankungen hatten im ersten Halbjahr 2021 einen Anteil von nur noch 7,1 % am Krankenstand. Im Vorjahreszeitraum waren es 18,3 % gewesen. Dagegen nahmen die Rückenleiden und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems deutlich zu. Der Anteil von Fehltagen mit Diagnosen dieser Art stieg von 20,7 auf 24,9 %.

Corona-Pandemie als Verstärker für psychische Erkrankungen

Knapp ein Fünftel des Arbeitsausfalls (19,8 %) wurde durch psychische Erkrankungen verursacht. Damit sind sie nun zweitmeiste Ursache für Krankschreibungen. Im ersten Halbjahr 2020 hatten die seelischen Leiden mit einem Anteil von 16,7 % noch an dritter Stelle gestanden. «Die Pandemie mit allen ihren Begleiterscheinungen hat auf psychische Erkrankungen wie ein Verstärker gewirkt», erklärte Storm.

Auswirkungen von Homeoffice auf den Krankenstand

Zurück ging der Krankenstand vor allem bei Berufsgruppen im Bereich Recht und Verwaltung, die verstärkt ins Homeoffice wechselten. Bei Lehrerinnen und Lehrern sowie Erziehern und Erzieherinnen fiel der Rückgang weniger stark aus. Beschäftigte in der Altenpflege waren nahezu genauso oft krank wie im Vorjahreszeitraum.

Für ihre Analyse wertete das Berliner Iges-Institut die Daten von mehr als 2,3 Millionen Arbeitnehmern aus, die bei der nach eigenen Angaben drittgrößten deutschen Krankenkasse versichert sind.

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dpa