Nach der ganz überwiegenden Gegenauffassung fällt die 0,5 Terminsgebühr nach Absatz 1 Nr. 2 der Anm. zu Nr. 3105 VV RVG auch dann an, wenn das Versäumnisurteil nach § 331 Abs. 3 ZPO ohne den erforderlichen Antrag ergeht (KG RVGreport 2008, 307 [Hansens] = AGS 2008, 541; OLG München RVGreport 2007, 425 [Hansens] = JurBüro 2007, 589; OLG Jena RVGreport 2006, 187 = AGS 2006, 227 m. Anm. Schons; Hansens RVGreport 2006, 321, 323; N. Schneider RVGreport 2013, 82; Mayer/Kroiß RVG, 6. Aufl., Nr. 3105 VV RVG Rn 17; Gerold/Schmidt/Müller-Rabe, RVG, 22. Aufl., Nr. 3105 VV RVG Rn 33; Hartung/Schons, RVG, 3. Aufl., Nr. 3105 VV RVG Rn 22 f.; Onderka/N. Schneider, AnwK RVG, Nr. 3105 VV RVG Rn 38).

Dies wird weitgehend wie folgt begründet: Absatz 1 Nr. 2 der Anm. zu Nr. 3105 VV RVG verlange seinem Wortlaut nach lediglich eine Entscheidung nach § 331 Abs. 3 ZPO, nicht aber einen entsprechenden Antrag. Außerdem erfordere diese Gebühr nicht einen besonderen Aufwand des Rechtsanwalts, sondern sie schaffe einen Ausgleich dafür, dass dem Rechtsanwalt durch die Erledigung im schriftlichen Verfahren die bei Verfahren mit vorgeschriebener mündlicher Verhandlung sonst zu erwartende Terminsgebühr für die Wahrnehmung eines Termins entgehe.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge