Verwirkung eines Anspruchs auf Kindesunterhalt kann nur unter den Voraussetzungen des § 1611 BGB angenommen werden, der sehr restriktiv ausgelegt wird (ausführlich Viefhues, in: jurisPK-BGB, 2017, § 1611 Rn 8 ff.).

Eine Verwirkung des Unterhaltsanspruchs nach § 1611 BGB ist weder wegen der Schwangerschaft des unterhaltsberechtigten Kindes (BGH FamRZ 2011, 1560) noch wegen der Verweigerung des Kontaktes zum unterhaltspflichtigen Elternteil (BGH, Urt. v. 23.6.2010 – XII ZR 170/08, FamRZ 2010, 1418 m. Anm. Kieninger; BGH, Urt. v. 24.10.1990 – XII ZR 124/89, FamRZ 1991, 322, 323; BGH, Urt. v 25.1.1995 – XII ZR 249/93, FamRZ 1995, 475, 476; BGH, Urt. v. 15.9.2010 – XII ZR 148/09, FamRZ 2010, 1888 m. Anm. Hauß FamRZ 2010, 1892; dazu M. Lau/A. Lau FamRZ 2011, 862; OLG Nürnberg, Beschl. v. 5.8.2010 – 10 UF 702/10; OLG Celle, Beschl. v. 26.5.2010 – 15 UF 272/09; weitere umfangreiche Nachweise bei Viefhues, in: jurisPK-BGB, 2017, § 1611 Rn 48) – auch in Bezug auf dessen Enkelkind (zum Umgangsrecht der Großeltern gem. § 1685 BGB, s. OLG Brandenburg FamRZ 2008, 2303; FamRZ 2011, 1154; OLG Hamm FamRZ 2011, 1154 [Ls.]; ZKJ 2011, 227; OLG Brandenburg FamRZ 2010, 1991; FamRZ 2010, 1991; OLG Düsseldorf ZKJ 2010, 166; ZKJ 2010, 166; KG FamRZ 2009, 1229; OLG Hamm FamRZ 2010, 909, Spangenberg FamRZ 2017, 426) – gegeben.

 

Hinweis:

Auch andere nicht vorwerfbare, subjektive Beeinträchtigungen des Unterhaltsberechtigten, wie etwa eine psychische Erkrankung, können eine verzögerte Aufnahme des Studiums rechtfertigen (OLG Stuttgart FamRZ 1996, 181, 182).

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