Rn 8

Unterlassungs- und/oder Beseitigungsansprüche können verwirkt werden (BGH WuM 18, 236 [BGH 15.12.2017 - V ZR 275/16] Rz 14 ff; s.a. § 242 BGB Rn 61 ff). Die maßgebliche Frist für das Zeitmoment (§ 242 BGB Rn 64) beginnt mit jeder Zuwiderhandlung neu (BGH NZM 15, 787 [BGH 10.07.2015 - V ZR 169/14] Rz 13; 15, 495 Rz 11); ob während eines lang andauernden Mietverhältnisses etwas anderes gilt (warum?), ist offen (BGH NZM 15, 495 [BGH 08.05.2015 - V ZR 178/14] Rz 14). Beim Umstandsmoment (§ 242 BGB Rn 64) ist zu fragen, ob es Anhaltspunkte gibt, dass die übrigen WEigtümer- und Teileigentümer zu erkennen gegeben haben, dass sie mit einem unzulässigen Gebrauch einverstanden sind (BGH WuM 18, 236 Rz 23), zB im Zusammenhang mit Beschl-Anträgen auf Versammlungen (BGH WuM 18, 236 Rz 23). Verwirkung kann sich immer nur auf einen bestimmten Zustand beziehen. Ein ggf auch schlüssig erteiltes Einverständnis mit einem an sich unzulässigen Gebrauch kann Rechtswirkungen immer nur für die dem Beeinträchtigten bekannte Art der Nutzung entfalten und ist im Falle einer nicht vorhergesehenen Ausweitung des Gebrauchs widerruflich (Celle ZMR 04, 689, 690; Köln NJW-RR 95, 851). Ein Sondernachfolger muss sich nach hM – wohl nach § 242 BGB oder dem Gemeinschaftsverhältnis (Vor §§ 1–49 Rn 16) – idR die in der Person seines Rechtsvorgängers eingetretene Verwirkung entgegenhalten lassen (BGH ZWE 10, 266; Frankf ZfIR 11, 83; jetzt offen aber BGH NJW 16, 53 [BGH 10.07.2015 - V ZR 169/14] Rz 16; NZM 15, 495 [BGH 08.05.2015 - V ZR 178/14] Rz 14).

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