Rn 20

§ 10 II bezweckt es, unbillige Härten zu beseitigen (BGH ZMR 18, 242 Rz 11; ZMR 16, 713 Rz 11). Nach § 10 II kann verlangt werden: eine vom Gesetz abweichende schuldrechtliche Vereinbarung oder die Anpassung einer bestehenden schuldrechtlichen Vereinbarung (BGH ZMR 12, 793 Rz 8), als Ultima Ratio auch die Änderung oder Aufhebung eines SNRs (BGH ZMR 19, 518 Rz 11; 18, 681 Rz 16), bspw., wenn die entsprechende Fläche oder der Raum zwingend benötigt werden, um unabwendbaren behördlichen Auflagen nachzukommen, und idR nur gegen Zahlung einer Entschädigung (BGH ZMR 18, 681 Rz 16). Dadurch sollen unbillige Härten bei dem die Änderung verlangenden WEigtümer beseitigt werden (BGH ZMR 16, 713 Rz 11; NJW 10, 3296 Rz 19). § 10 II erfasst keine bloße Einzelfallregelung (BGH NZM 10, 205 [BGH 15.01.2010 - V ZR 114/09] Rz 19; zw); besteht eine Beschl-Kompetenz (§ 23 Rn 25 ff), ggf nach § 23 I, ist diese vorrangig (BGH ZMR 11, 485; 10, 778). Etwa eine Klage auf Änderung des Umlageschlüssels für die Betriebskosten ist auf §§ 18 II, 44 I 2 zu stützen (BGH ZMR 11, 485). Die (ggf ergänzende) Auslegung einer Vereinbarung (dazu Rn 19) hat Vorrang vor einer Anpassung (BGH ZMR 16, 713 Rz 18). Eine Änderung der sachenrechtlichen Grundlagen (§ 8 Rn 8) kann nicht verlangt werden (BGH ZMR 19, 518 Rz 11; ZMR 18, 681 Rz 16). Analog kann ein Anspruch auf Zustimmung zur Eintragung der Abänderung in das Grundbuch verlangt werden, wenn man, was streitig ist, die Entsch nach § 10 II nicht unter § 10 III aE subsumiert. Hat ein WEigtümer einen Anspruch auf eine Vereinbarung, so kommt in Betracht, dass er dafür eine Ausgleichszahlung leisten muss (BGH MietRB 17, 163).

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