Rn 90

Erhebt der ArbN nach betriebsbedingter Kündigung (zur Änderungskündigung BAG NZA 08, 528) nicht bis zum Ablauf der Frist des § 4 1 KSchG Kündigungsschutzklage, hat er mit Ablauf der Kündigungsfrist Anspruch auf eine Abfindung nach § 1a KSchG (0,5 Monatsverdienste/Beschäftigungsjahr, § 1a II KSchG), wenn der ArbG in der Kündigung auf ihre Betriebsbedingtheit und den Abfindungsanspruch bei Verstreichenlassen der Frist hingewiesen hat (§ 1a I 2 KSchG). Eine Abfindung in dieser Höhe löst keine Sperrzeit (§ 159 SGB III) aus (BSG NZA 06, 1359 [BSG 12.07.2006 - B 11a AL 47/05 R]). Will der ArbG nur eine geringere Abfindung anbieten, muss er unmissverständlich erklären, dass sein Angebot keines nach § 1a KSchG ist (BAG NZA 08, 528 [BAG 13.12.2007 - 2 AZR 663/06]; 07, 1357 [BAG 19.06.2007 - 1 AZR 340/06]). Die Rücknahme einer Kündigungsschutzklage löst den Anspruch nicht mehr aus (BAG NZA 09, 1197 [BAG 20.08.2009 - 2 AZR 267/08]). Anrechnung auf Sozialplanabfindung nur bei entsprechender Regelung (BAG NZA 17, 121 [BAG 19.07.2016 - 2 AZR 536/15]).

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