Rn 3

Die Ausn von 1 liegt vor, wenn der Verpflichtete mit dem durch Bewertung festgestellten Geldbetrag keine wirklich gleichwertige Leistung erwerben kann, bes bei durch persönliche Verbundenheit geprägten Dienstleistungen. Bsp: ja: Altenpflege durch Verwandten (RG 121, 147, 140); nein: Pferdebetreuung (Hambg NJW-RR 92, 1496 [OLG Hamburg 24.04.1992 - 11 U 14/92] obiter); vage beschriebene Beratungsleistungen (München NJW-RR 99, 1314, 1316 [OLG München 15.01.1999 - 23 U 6670/98]); Selbstbewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen durch Berechtigten gem AusGlLeistG (OVG Bautzen BeckRS 11, 47461; OVG Weimar LKV 21, 331). Nach Hs 2 bleibt entspr allg Grundsätzen (s §§ 463 Rn 20, 464 Rn 6, 465 Rn 3) eine für den Verpflichteten so unwesentliche Nebenleistung, dass er auch ohne sie den Vertrag geschlossen hätte, außer Betracht, zB Mitnutzungsrecht als Liegewiese bei großem Grundstückskauf (BayVGH NJW 96, 2321, 2322 [VGH Bayern 26.09.1995 - 9 B 93.2828]). Die Beweislast hierfür trifft den Berechtigten (BRHP/Faust Rz 5). Ggf ist bei Entfall der Nebenleistung der Kaufpreis anzupassen (Erman/Grunewald Rz 3; aA kein Vorkaufsrecht BRHP/Faust Rz 5). Dasselbe gilt für Scheinabreden, die nur auf Vereitelung des Vorkaufsrechts zielen (Hambg NJW-RR 92, 1496 [OLG Hamburg 24.04.1992 - 11 U 14/92]).

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