Rn 2

Die Norm erlaubt Verlängerungen wie Verkürzungen, zu Einheimischenmodellen s BGH MDR 19, 929–931 [BGH 15.02.2019 - V ZR 77/18]; Staud/Mader/Schermaier Rz 1. Für Verlängerungen bestehen die Grenzen des § 138 I und des § 134. Sie sind am ehesten zulässig, wenn sie an gewisses Ereignis mit ungewissem Zeitpunkt anknüpfen, wie Tod des Käufers (Schlesw NJW-RR 99, 283, 284; Nürnbg RNotZ 13, 434, 437). Abbedingung kann auch durch Vereinbarung eines anderen Anfangstermins geschehen (Hambg MDR 82, 668 f; Nürnbg aaO). Nicht gestattet sind wegen zu langer Bindung unbefristete Wiederkaufsrechte (Ddorf Rpfleger 86, 255, 256; Schlesw aaO; Nürnbg aaO; aA BRHP/Faust Rz 3; offen: BGH NJW-RR 07, 1608 [BGH 22.06.2007 - V ZR 260/06] Rz 17). Ob Verlängerung zugunsten öffentlicher Hand verhältnismäßig ist, hängt vom Zweck des Wiederkaufsrechts ab: nein für 70 Jahre bei Verkauf für Familienansiedlung (BGH NJW-RR 06, 1452 [BGH 21.07.2006 - V ZR 252/05] Rz 9 ff), ja für erstmalige Ausübung nach 90 Jahren bei Fehlen unangemessener Benachteiligung des Käufers (BGH NJW 11, 515 Rz 10 ff). Zur nachträglichen Änderung der Frist s § 456 Rn 7. Für die Wirksamkeit iRe städtebaulichen Vertrags kommt es auch auf ein angemessenes Verhältnis der Bindungsfrist zu einem ggf gewährten Preisnachlass an. Unangemessen: 29 % Preisnachlass bei Bindungsfrist von 30 Jahren; angemessen: 20 % bei 20 Jahren (BGH MDR 19, 929–931 [BGH 15.02.2019 - V ZR 77/18]).

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