Im Vorwort zur 14. Auflage dieses Kommentars wurde ausführlich darauf hingewiesen, dass der Gesetzgeber zum Ende der 19. Legislaturperiode im Jahre 2021 sehr produktiv war. Die Schwerpunkte lagen im Bereich der Zwangsvollstreckung und dem Ausbau des elektronischen Rechtsverkehrs. Es ist daher nicht überraschend, dass das Jahr 2022 nur wenige gesetzliche Änderungen der ZPO gebracht hat. Die einzige Gesetzesänderung von Gewicht enthielt das Gesetz zur Durchführung der EU-Verordnungen über grenzüberschreitende Zustellungen und grenzüberschreitende Beweisaufnahmen in Zivil- oder Handelssachen vom 24. Juni 2022 (BGBl. I 959), das das Buch 11 über die justizielle Zusammenarbeit in der Europäischen Union (§§ 10671071, 1074) überarbeitet hat.

Die Umsetzung der EU-Richtlinie zum kollektiven Rechtsschutz aus dem Jahre 2020 in das deutsche Recht ist dagegen noch nicht erfolgt. Zurzeit liegt ein Referentenentwurf vor, der eine neue Abhilfeklage in das deutsche Recht einfügen will.

Die vorliegende Auflage hat die Rechtsänderungen des Jahres 2021 anhand neuer Rechtsprechung und Literatur vertieft. Berücksichtigt wurde auch bereits das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts (MoPeG), das allerdings erst am 1.1.2024 in Kraft treten wird (vgl §§ 735, 736 ZPO).

Ausgeschieden aus dem Kreis der Autoren ist Dr. Reiner Lemke, dessen Bereich (§§ 511524) der Richter am BGH Christian Röhl übernommen hat. Auch in der kommenden 16. Auflage wird es größere Änderungen im Autorenteam geben. Darin zeigt sich nicht zuletzt ein gewisser Generationenwechsel seit der 1. Auflage 2009 dieses Kommentars.

Die Neuauflage befindet sich auf dem Stand vom 1.4.2023. Zu danken haben die Herausgeber allen Autoren und dem Verlag. Alle am Werk Beteiligten haben den Kommentar mit großer Intensität und herausragendem Engagement überarbeitet. Auch für diese Neuauflage gilt die Bitte der Herausgeber an die Fachöffentlichkeit, kritische Hinweise, Anregungen und Verbesserungsvorschläge zu übermitteln, die die Qualität, die Konsistenz und die Homogenität dieses Werks verbessern helfen, gerne auch per E-Mail unter: .

 
Köln, Landau/Pfalz, im Juni 2023

Hanns Prütting

Markus Gehrlein

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