Rn 4

Einrichtungen kommen schon nicht als SV in Betracht (s § 404 Rn 6). Bei Behörden etc sind vorrangige Spezialregelungen zu beachten (zB § 192 III 1 BauGB; vgl BGHZ 62, 93, 95 = NJW 74, 701; vgl auch BFG DStRE 97, 223). Behörden können als solche grds schon deshalb nicht abgelehnt werden, weil die Ablehnungsgründe auf natürliche Personen zugeschnitten sind (Jena OLG-NL 05, 118; Frankf OLGR 98, 381; Hamm NJW-RR 90, 1471; Stuttg NJW-RR 87, 190; Köln BauR 80, 588; KG NJW 71, 1848). Eine Ablehnung darf zudem nicht mit einer gesetzgeberischen Aufgabenzuweisung konfligieren (OVG Nds BauR 08, 1441). Str ist die Möglichkeit einer Ablehnung, wenn die Behörde selbst oder ihr Träger an dem Rechtsstreit als Partei beteiligt ist. Nach tvA können einzelne Akteure abgelehnt werden (vgl BVerwG NJW 88, 2491 [BVerwG 11.01.1988 - BVerwG 4 B 256.87]; NJW 69, 1591 [BVerwG 06.12.1968 - BVerwG V B 52.68]; VGH München NVwZ-RR 96, 328; St/J/Berger § 406 Rz 3; zum abhängigen Dienstverhältnis s.u. Rn 13). Nach aA ist eine Ablehnung gänzlich ausgeschlossen, die Gründe sind dann aber bei der Beurteilung des Beweiswertes iRd Beweiswürdigung zu berücksichtigen (vgl BGHZ 62, 93, 95 = NJW 74, 701; Köln BauR 80, 588).

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