Rn 5

Allg zur Ablehnung eines Beweisantrags s § 284 Rn 43 ff, zur Bestimmtheit Rn 3, zur Beweisbedürftigkeit Rn 1. Der Sachverständigenbeweis kann bei eigener Sachkunde des Gerichts entbehrlich sein. Nicht alle Mitglieder des Gerichts müssen sachkundig sein, der Sachverstand kann unter ihnen vermittelt (BGHSt 2, 164, 165; 12, 18, 19f), uU auch erst erworben werden, zB anhand von Fachbüchern (BGH MDR 07, 538; NJW 77, 2120), nicht jedoch gestützt auf ein anderes Gutachten (BVerwG NJW 09, 2614 [BVerwG 29.05.2009 - BVerwG 2 B 3.09]; s.a. § 412 Rn 1, 4). Den Parteien ist das Bestehen und die Quelle der besonderen Sachkunde mitzuteilen und Gelegenheit zur Stellungnahme zu gewähren, beides ist in den Urteilsgründen darzulegen und das erzielte Ergebnis eingehend zu begründen (BGH NJW 15, 1311; 18, 2730; VersR 19, 1033, 1034; 19, 497, 498 f; NJW 19, 2607). Wird auf Fachliteratur zurückgegriffen, ist zu erklären, welche Kenntnisse die Richter zur Auswertung befähigen (BGH NJW 00, 1946, 1947; NJW-RR 07, 357). Bei besonders komplexen und schwierigen Sachfragen wird idR ein Sachverständigengutachten unentbehrlich sein (etwa bei medizinischen Haftungsfällen, vgl BGH MedR 09, 342, 343 = VersR 08, 1216, 1217; NJW 00, 1946, 1947; VersR 79, 939, 941). Ein Beweishindernis kann sich zB aus dem Erfordernis der Mitwirkung einer Partei oder eines Dritten bei einer ärztlichen Untersuchung ergeben (zB Begutachtung eines Elternteils im Sorgerechtsverfahren, BGH NJW 10, 1351, 1353 [BGH 17.02.2010 - XII ZB 68/09]; allg Bayerlein/Bleutge/Roeßner/Grossam § 15 Rz 83 ff mwN); s aber § 144 I 2, 3 und Rn 1. Zum Auslagenvorschuss s § 402 Rn 2 zu § 379.

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