Rn 20

Die Parteien haben daher gem § 373 ohne Weiteres das prozessuale Recht, die unmittelbare Befragung der Zeugen zu beantragen (München 30.11.06 – 19 U 2203/06, Rz 11); hierauf und auf den geringeren Beweiswert einer im Wege des Urkundsbeweises eingeführten früheren Aussage der Auskunftsperson hat das Gericht hinzuweisen (§§ 139, 273; BGH NJW 04, 1324, 1325 [BGH 12.11.2003 - XII ZR 109/01]). Auch die Partei, die zunächst den Urkundsbeweis angetreten hat, darf, ohne sich Verfahrensverzögerung vorwerfen lassen zu müssen (BGH NJW 83, 999, 1000 [BGH 16.11.1982 - VI ZR 78/81]), und ohne dass § 398 entgegenstünde (BGH NJW-RR 88, 1527, 1528 [BGH 06.06.1988 - II ZR 332/87]), zum Zeugenbeweis übergehen (Zö/Greger Vor § 373 Rz 13). Die urkundenbeweisliche Verwertung der früheren Aussage anstelle der beantragten Vernehmung ist dann unzulässig (BGH 30.11.11 – III ZR 45/11, Rz 4).

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Deutsches Anwalt Office Premium. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge