1. Sonderregelung in § 63 II.

 

Rn 3

Gem II ist die Beschwerde gg Entscheidungen im EA-Verfahren (Nr 1) u über die Genehmigung eines Rechtsgeschäfts (Nr 2) binnen zwei Wochen einzulegen. Keine Wiedereinsetzung bei fehlerhafter Rechtsbehelfsbelehrung zu Nr 1, da zu Grundkenntnissen eines im Familienrecht tätigen RA auch ohne Fachanwaltstitel gehört (Bremen FamRZ 21, 1140; s.a. BGH FamRZ 21, 445; weniger streng wohl – zu Unrecht – BVerfG FamRZ 21, 40). Kein Fall v II Nr 2 stellen Entscheidungen gem § 1365 BGB dar (Jena FamRZ 20, 1540; str).

2. Weitere Ausnahmen.

 

Rn 4

Ist gg Entscheidungen, die keine Endentscheidungen (§ 38 I 1) sind, das Rechtsmittel der sofortigen Beschwerde statthaft (s § 58 Rn 1), beträgt die Beschwerdeeinlegungsfrist idR zwei Wochen (§ 569 I 1 ZPO). Ausgenommen hiervon sind wiederum sofortige Beschwerden im Bereich der VKH, wo eine Monatsfrist gilt (§ 76 II bzw § 113 I 2 iVm § 127 II 3, III 3 ZPO). Die Rechtspflegererinnerung ist gleichfalls binnen zwei Wochen einzulegen (§ 11 II 1 RPflG). Eine Zwei-Wochen-Frist – dort nicht nur für die Beschwerdeeinlegung, sondern auch für die Beschwerdebegründung (Kobl FamRZ 17, 135; Bambg FamRZ 16, 835; Stuttg FamRZ 20, 2024) – schreibt § 40 IntFamRVG für Rechtmittel gg Entscheidungen nach dem HKÜ vor. Obgleich die Beschwerdebegründung gem §§ 40 II 1 IntFamRVG, 65 I beim Beschwerdegericht eingereicht werden kann, ist die Beschwerde gem §§ 40 II 1 IntFamRVG, 64 I 1 zwingend beim FamG einzulegen (aA Nürnbg FamRZ 22, 533).

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