Entscheidungsstichwort (Thema)

Berücksichtigung von außerhalb des Messbereichs liegender Messpunkte bei Geschwindigkeitsmessungen mit PoliScanSpeed. Geschwindigkeitsmessung. standardisiertes Messverfahren. Bauartzulassung. Eichung. Messpunkt. Rohmessdaten. Messbereich. Ortskoordinaten. PoliScanSpeed. Physikalisch-Technische Bundesanstalt [PTB]

 

Leitsatz (amtlich)

Durch die im Einzelfall nicht ausschließbare bauartbedingte Berücksichtigung von Messpunkten und die hierdurch bedingte Generierung von Rohmessdaten mit außerhalb des Messbereichs liegenden Ortskoordinaten bei Geschwindigkeitsmessungen mit dem Geschwindigkeitsüberwachungsgerät PoliScanSpeed wird die Gültigkeit der innerstaatlichen Bauartzulassung zur Eichung und damit die Einordnung des vorgenannten Messgeräts als sog. 'standardisiertes' Messverfahren nicht in Frage gestellt (u.a. Anschluss an OLG Zweibrücken, Beschl. v. 27.01.2017 - 1 OWi 1 Ss BS 53/16 = ZfS 2017, 172 = DAR 2017, 211 und 21.04.2017 - 1 OWi 2 SsBs 18/17 = ZfS 2017, 350; OLG Saarbrücken, Beschl. v. 21.04.2017 - Ss Rs 13/2017 [bei [...]]; KG, Beschl. v. 21.06.2017 - 162 Ss 90/17 [bei [...]]; OLG Braunschweig, Beschl. v. 14.06.2017 - 1 Ss [OWi] 115/17 [bei [...]]; OLG Karlsruhe, Beschl. v. 26.05.2017 - 8 Ss 246/17 [bei [...]]).

 

Normenkette

StVO § 3 Abs. 3 Nr. 2 Buchst. c, § 49 Abs. 1 Nr. 3

 

Tatbestand

Das AG hat den seine Fahrereigenschaft einräumenden Betr. am 06.04.2017 wegen einer am 15.08.2016 mit einem Pkw auf einer Autobahn fahrlässig begangenen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften um vorwerfbare 42 km/h (§§ 3 III Nr. 2c; 49 I Nr. 3 StVO) zu einer Geldbuße von 160 Euro verurteilt und gegen ihn ein einmonatiges Fahrverbot verhängt. Mit seiner hiergegen gerichteten Rechtsbeschwerde rügt der Betr. die Verletzung formellen und materiellen Rechts. Das Rechtsmittel blieb ohne Erfolg.

 

Entscheidungsgründe

Die Nachprüfung des Urteils aufgrund der nach § 79 I 1 Nr. 2 OWiG statthaften Rechtsbeschwerde hat keinen Rechtsfehler zum Nachteil des Betr. ergeben (§ 349 II StPO i.V.m. § 79 III 1 OWiG). Auch mit Blick auf die zur Antragsschrift der GenStA abgegebene Gegenerklärung des Verteidigers bemerkt der Senat ergänzend: Nach zutreffender Ansicht, welcher sich der Senat anschließt, wird durch die im Einzelfall nicht ausschließbare bauartbedingte Berücksichtigung von Messpunkten und die hierdurch bedingte Generierung von Rohmessdaten mit außerhalb des Messbereichs liegenden Ortskoordinaten bei Geschwindigkeitsmessungen mit dem Geschwindigkeitsüberwachungsgerät PoliScanSpeed die (unveränderte) Gültigkeit der innerstaatlichen Bauartzulassung zur Eichung und damit die Einordnung des vorgenannten Laserscanner-Geschwindigkeitsüberwachungsgeräts als sog. 'standardisiertes' Messverfahren im Sinne der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGHSt 39, 291; 43/277; vgl. u.a. auch OLG Bamberg, Beschluss vom 26.04.2013 - 2 Ss OWi 349/13 = DAR 2014, 38 = OLGSt StPO § 261 Nr. 21) nicht in Frage gestellt (vgl. OLG Zweibrücken, Beschl. v. 27.01.2017 - 1 OWi 1 Ss BS 53/16 = ZfS 2017, 172 = DAR 2017, 211 und v. 21.04.2017 - 1 OWi 2 SsBs 18/17 = ZfS 2017, 350; OLG Saarbrücken, Beschl. v. 21.04.2017 - Ss Rs 13/2017 [bei [...]]; KG, Beschl. v. 21.06.2017 - 162 Ss 90/17 [bei [...]]; OLG Braunschweig, Beschl. v. 14.06.2017 - 1 Ss [OWi] 115/17 [bei [...]]; OLG Karlsruhe, Beschl. v. 26.05.2017 - 8 Ss 246/17 [bei [...]]). [...]

 

Fundstellen

Haufe-Index 11290373

VRA 2018, 10

VRR 2017, 2

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