Rz. 43

Die fristlose Kündigung wegen vertragswidrigen Gebrauchs ist sowohl bei einem Mietverhältnis als auch bei einem Pachtverhältnis zulässig, nicht dagegen bei einem Leihverhältnis (BGH, Urteil v. 9.10.1991, XII ZR 122/90, NJW 1992, 496). Die Kündigung ist bei der Vermietung sowohl von beweglichen als auch von unbeweglichen Sachen, bei Wohn- und Gewerberaummietverhältnissen zulässig. Das Kündigungsrecht aus § 543 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 steht grundsätzlich (Ausnahme: Kündigung von Räumen – OLG Düsseldorf, Urteil v. 9.11.1989, 10 U 37/89, ZMR 1990, 57; OLG Koblenz, RE v. 16.7.1997, 4 W-RE- 602/96, ZMR 1997, 578) selbständig neben den anderen Kündigungsrechten, also auch neben dem Kündigungsrecht aus § 543 Abs. 1 (BGH, Urteil v. 21.12.1977, VIII ZR 119/76, ZMR 1978, 207; BGH, Urteil v. 1.12.1982, VIII ZR 206/81, NJW 1983, 749). Der Vermieter kann jedoch nicht mehr gemäß § 323 wegen Verzugs des Mieters zurücktreten, wenn er die Mietsache bereits dem Mieter überlassen hat; liegen insoweit die Tatbestandsvoraussetzungen des § 543 vor, kann der Vermieter vielmehr nach Überlassung der Mietsache nur noch nach dieser Vorschrift kündigen (BGH, Urteil v. 10.7.1968, VIII ZR 120/66, BGHZ 50, 312 [315]).

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