Rz. 24

Auflassung erforderlich bei: Erfüllung eines Vermächtnisses (§§ 2150, 2174 BGB);[26] Erbschaftskauf (§ 2374 BGB);[27] Erfüllung einer Teilungsanordnung (§§ 2048, 2049 BGB);[28] Umwandlung eines erbengemeinschaftlichen Grundstücks in Bruchteilseigentum der gleichen Personen;[29] Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft (§§ 2042 ff. BGB) durch Übertragung von Grundbesitz auf einen Miterben oder an Dritte,[30] während eine Wiederherstellung der Erbengemeinschaft durch Aufhebung der Auseinandersetzung nicht mehr möglich ist;[31] Umwandlung der Erbengemeinschaft in andere Gesamthandsgemeinschaft, Gütergemeinschaft, BGB-Gesellschaft, OHG oder KG;[32] Grundstücksübertragung eines Nachlassgrundstücks, das Testamentsvollstreckung unterliegt, an den Testamentsvollstrecker persönlich, an einen Miterben oder an einen Dritten.[33]

 

Rz. 25

Keine Auflassung erforderlich bei: Erbanteilsübertragung (§ 2033 BGB),[34] die auch aufschiebend oder auflösend bedingt vereinbart werden kann;[35] Eintritt der Erbfolge (§§ 1922 ff. BGB) oder der Nacherbfolge (§§ 2100 ff. BGB); Übertragung aller Erbanteile, wenn zum Nachlass Grundbesitz gehört, auf einen Miterben, Testamentsvollstrecker oder einen Dritten,[36] gleichgültig, ob gleichzeitig in einer Urkunde oder nach und nach;[37] Übertragung aller Erbanteile auf eine unter den gleichen Miterben bestehende BGB-Gesellschaft mit der Folge, dass das Grundstück ins Alleineigentum der BGB-Gesellschaft fällt;[38] Übertragung eines Bruchteils an einem Erbanteil;[39] Übertragung eines Grundstücks als nahezu einziger Nachlassgegenstand im Wege der Auslegung als Erbanteilsübertragung;[40] Erfüllung eines Vorausvermächtnisses an den durch Nacherbfolge beschränkten Alleinerben;[41] Übergang eines Grundstücks im Erbwege auf Ehegatten in Gütergemeinschaft.[42]

 

Rz. 26

Keine neue Auflassung (Bewilligung) ist erforderlich, wenn der Veräußerer oder Erwerber nach ihrer Erklärung und vor dem Vollzug der Auflassung verstorben ist (siehe Rdn 46, 52, § 5 Einl. Rdn 30).

[26] OLG München ZEV 2013, 202. Vgl. aber sog. Vindikationslegat, EuGH NJW 2017, 3767; dazu Leitzen, ZEV 2018, 311; Becker, MittBayNot 2019, 417.
[27] KG OLG 1, 384.
[28] RG RGZ 141, 284; OLG Neustadt MDR 1960, 497.
[29] RG RGZ 105, 251.
[30] OLG München ZEV 2018, 30; RG RGZ 57, 432, 434.
[31] KG DNotZ 1952, 84; OLG Düsseldorf Rpfleger 1952, 343.
[32] OLG Hamm DNotZ 1958, 416; BayObLG Rpfleger 1958, 345.
[33] RG RGZ 61, 139; BayObLG BayObLGZ 7, 349.
[34] BayObLG JFG 7, 319; BayObLG Rpfleger 1984, 463.
[35] BayObLG BWNotZ 1995, 125; Winkler, MittBayNot 1978, 1.
[36] BayObLG BayObLGZ 1959, 56.
[37] RG RGZ 88, 116.
[38] KG DR 1944, 455.
[39] BGH NJW 1963, 1610; OLG Köln Rpfleger 1974, 109.
[40] BGH BGHZ 15, 102 = NJW 1954, 1883; BGH FamRZ 1965, 267.
[41] KG OLG 30, 202.

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