Prof. Ulrich Keller
 

Rz. 234

Sie erfolgt gem. § 875 BGB; § 876 BGB gilt entsprechend.[951] Ist das Gebäudeeigentum nicht im Grundbuch eingetragen, so ist gegenüber dem Grundbuchamt eine notariell beurkundete (!) Aufhebungserklärung abzugeben, Art. 233 § 4 Abs. 6 S. 2, § 2 Abs. 4, § 8 S. 2 EGBGB.[952] Die Zustimmung dinglich Berechtigter am Grundstück nach § 876 S. 1 BGB ist nicht erforderlich, wenn das betreffende Recht mit demselben Inhalt und Rang am Grundstück lastet und der Berechtigte deshalb durch die Aufhebung keinen Rechtsverlust erleidet.[953]

Nach allgemeiner Ansicht kann auch das Grundstück dem Gebäudeeigentum als Bestandteil nach § 890 Abs. 2 BGB zugeschrieben und anschließend das Gebäudeeigentum aufgehoben werden. Dieser Weg wird gewählt, wenn das Gebäudeeigentum mit Grundpfandrechten belastet, das Grundstück als ehemals Volkseigentum aber unbelastet ist. § 1131 BGB gilt dabei auch für die nach dem ZGB bestellten Aufbauhypotheken (§ 456 ZGB).[954]

[951] Dazu u. zu den Zweifelsfragen, die der damit verbundene Erwerb des Grundstückseigentümers aufwirft Eickmann, Grundstücksrecht in den neuen Bundesländern, Rn 165.
[952] Dazu OLG Jena NotBZ 1998, 32 = Rpfleger 1998, 195; Schöner/Stöber, Grundbuchrecht, Rn 4274; Böhringer, DtZ 1994, 266; Schmidt, VIZ 1995, 377; Krauß, NotBZ 1997, 60.
[953] OLG Dresden NotBZ 1997, 212 m. Anm. Sommer; Eickmann/Böhringer, SachenRBerG, Art. 233 § 4 EGBGB Rn 35; Schöner/Stöber, Grundbuchrecht, Rn 4274; zum gleichen Fall der Aufhebung eines Erbbaurechts BayObLG DNotZ 1985, 372 = Rpfleger 1984, 145; BayObLG Rpfleger 1987, 156.
[954] Dazu LG Dresden NotBZ 1999, 87 m. Anm. Hügel = Rpfleger 1999, 271; LG Mühlhausen NotBZ 1998, 196 = Rpfleger 1998, 196; Eickmann/Böhringer, SachenRBerG, Art. 233 § 4 EGBGB Rn 1927, 32 ff.; Bauer/v. Oefele/Krauß, 1. Aufl. 1999, E I Rn 443 ff.; Schöner/Stöber, Grundbuchrecht, Rn 4276; Moser-Merdian/Flik/Keller, Rn 258 ff.; Böhringer, DtZ 1994, 266; Hügel, MittBayNot 1993, 196; Keller, MittBayNot 1994, 289, Abschn. IX.

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