1. Bis zur gesetzgeberischen Neuregelung des Sorgerechts eines nicht mit der Kindesmutter verheirateten Vaters kann das Familiengericht die elterliche Sorge gemeinsam übertragen, wenn dies dem Kindeswohl entspricht. Das ist anzunehmen, wenn zwischen dem Vater und dem Kind eine durch die Umgangskontakte gefestigte Beziehung besteht. Die fehlende Zustimmung der Kindesmutter führt nicht notwendig zu einer Beeinträchtigung des Kindeswohls, weil die gemeinsame elterliche Sorge erfahrungsgemäß die Kooperation und Kommunikation der Eltern positiv fördern kann und mit Hilfe der Beratungsangebote der Jugendämter ein Mindestmaß an Übereinstimmung und tragfähiger sozialer Beziehung zwischen den Eltern erzielbar erscheint (OLG Hamm, Beschl. v. 22.6.2011 –10 UF 50/11, FamRZ 2012, 560; vgl. auch OLG Hamm, Beschl. v. 31.1.2012 – 2 UF 168/11, MDR 2012, 413 = FamFR 2012, 162 [Leipold]; ferner KG, Beschl. v. 23.2.2012 – 17 UF 375/11, FamRB 2012, 144 und OLG Köln, Beschl. v. 1.12.2011 – 4 WF 184/11, FamFR 2012, 139).
  2. Die Entscheidungsbefugnis über eine Reise eines Elternteils mit einem Kind (hier: Kasachstan) kann nach § 1628 BGB diesem Elternteil übertragen werden (OLG Hamburg, Beschl. v. 13.7.2011 – 12 UF 80/11, FamRZ 2012, 562; anders OLG Köln (dort: Russland), Beschl. v. 25.11.2011 – II- 4 UF 232/11, FamRZ 2012, 563).

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