Körperliche Alkoholabhängigkeit entwickelt sich i. d. R. über längere Zeiträume. Daher empfinden Betroffene die Gefahr zunächst nicht ("Ich kann jederzeit aufhören").

Die körperliche Abhängigkeit äußert sich zunächst unspezifisch durch Unruhezustände, Gereiztheit oder Schlaflosigkeit, wenn kein Alkohol getrunken wird. Später kommt es zu Schweißausbrüchen, morgendlichem Zittern, Krampfanfällen, schweren Angstgefühlen, Depressionen, Aggressivität usw.

Psychisch äußert sich die Abhängigkeit durch das unüberwindbare Gefühl, den Lebensanforderungen ohne Alkohol nicht gewachsen zu sein.

Jugendliche reagieren auch hier empfindlicher und geraten umso schneller in eine Alkoholabhängigkeit, desto früher sie mit dem (selbst maßvollen) Alkoholkonsum begonnen haben.

Alkoholabhängigkeit hat immer auch soziale Folgen: Zwischenmenschliche Beziehungen werden vernachlässigt, die damit verbundenen Schuld- und Schamgefühle sowie die Isolation verstärken wiederum den Alkoholkonsum. Daher stellt eine Alkoholabhängigkeit einen sich selbst verstärkenden Prozess dar, der irgendwann im totalen Zusammenbruch des Lebensgefüges endet.

Durch die mittelbaren Folgen einer Alkoholabhängigkeit werden die Menschen im Umfeld des Betroffenen zum Teil erheblich beeinträchtigt und geschädigt. Ehepartner und Kinder, die oft jahrelang erfolglos versuchen, die Folgen einer Alkoholabhängigkeit innerhalb und außerhalb der Familie zu kompensieren, geraten dabei nicht selten durch Überforderung oder Nachahmung selbst in ein Suchtverhalten oder erleiden andere psychische Beeinträchtigungen.

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