Rz. 1942

Löst ein Unfall nicht nur für den Dienstherrn Versorgungsleistungen aus, sondern auch Kostenverpflichtungen für einen SVT, gehen die Ansprüche des Beamten auf Schadenersatz auf beide Gläubiger als Gesamtgläubiger über.[1236]

 

Rz. 1943

Leistungen aus der Rentenversicherung können auch (z.B. bei später verbeamteten Personen) in Betracht kommen. Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung sind insbesondere bei Unfällen nach Eingliederung in einen fremden Betrieb und bei der Nothilfe denkbar.

 

Rz. 1944

Hat der Ersatzpflichtige den Schaden nicht in vollem Umfang zu ersetzen, steht dem SVT gegenüber dem Dienstherrn ein Quotenvorrecht zu.[1237] Es kommt also nicht zu einer Ausgleichung entsprechend der jeweiligen Leistung, vielmehr erhält der nach § 116 SGB X Regressberechtigte bei unzureichender Regressmasse verhältnismäßig mehr. Insbesondere Vorteilsausgleichungen und Verletzung von Schadenminderungspflichten wirken damit regelmäßig (neben Haftungseinwänden) gegen den Dienstherrn.

[1236] BGH v. 15.3.1983 – VI ZR 156/80 – BG 1984, 785 = DVBl 1983, 1241 = MDR 1983, 835 = NVwZ 1985, 219 = VersR 1983, 686 (Aber: Von der Gesamtgläubigerschaft sind solche Leistungen des Dienstherrn ausgenommen, für die beim SVT keine Leistungspflicht besteht [hier: Kosten für höhere Pflegeklasse]).
[1237] Siehe hierzu im Einzelnen die Entscheidung des BGH v. 14.2.1989 – VI ZR 244/88 – BGHZ 106, 381 = HVBG-Info 1989, 2201 = MDR 1989, 626 = NJW 1989, 2622 = NJW-RR 1989, 1299 = NZV 1989, 268 = VersR 1989, 648 = zfs 1989, 262 (mit anschaulicher Berechnung) sowie BGH v. 17.11.1988 – III ZR 202/87 – BGHZ 106, 13 = MDR 1989, 614 = NJW 1989, 1735 = VersR 1989, 495 = zfs 1989, 229 (nur Ls.), BGH v. 16.11.1962 – VI ZR 11/62 – VersR 1963, 239.

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