§ 2 Vergleich und Abfindung / (d) Verwendung

Rz. 129

Das Schmerzensgeld gehört zum Gesamtgut einer Gütergemeinschaft (§ 1416 Abs. 1 BGB).

Rz. 130

Für die Bezahlung eines Betreuers muss Schmerzensgeld nicht eingesetzt werden (§ 1836c Nr. 2 BGB i.V.m. § 90 Abs. 3 S. 1 SGB XII).^[75]

Rz. 131

Zur Prozesskostenhilfe siehe § 3 Rdn 4 f.

[75] BGH v. 26.11.2014 – XII ZB 542/13 – MDR 2015, 244 = NJW 2015, 938 (Es entspricht einhelliger Auffassung in Rechtsprechung und Schrifttum zur Betreuervergütung, dass der Betroffene ein aus Schmerzensgeldzahlungen angespartes Vermögen einschließlich der erwirtschafteten Zinsen nicht für die Betreuervergütung einsetzen muss, weil dies für ihn eine Härte i.S.v. § 90 Abs. 3 SGB XII darstellen würde); KG v. 25.6.1979 – 12 W 2086/79 – r+s 1979, 224 (nur Ls.) = VersR 1979, 869 = VRS 57, 338 (Von einem Kläger, der durch die ihm gewährte Sozialhilfe regelmäßige Einnahmen nur in Höhe von monatlich 297 DM hat, kann nicht erwartet werden, dass er eine ihm von dem beklagten Haftpflichtversicherer u.a. auf seine Schmerzensgeldforderung bisher erbrachte Schadenersatzleistung in Höhe von 15.000 DM zur Bestreitung der Kosten des Haftpflichtprozesses verwendet); OLG Düsseldorf v. 22.6.1973 – 15 W 29/3 – VersR 1974, 39; OLG Frankfurt v. 2.7.2009 – 20 W 491/08 – BtPrax 2009, 305 = BeckRS 2009, 26386; OLG Frankfurt v. 16.5.2008 – 20 W 128/08 – FamRZ 2008, 2152 = NJW-RR 2009, 11 = OLGR Frankfurt 2009, 144; OLG Hamm v. 6.11.2006 – 15 W 328/06 – BtPrax 2007, 255 (nur Ls.) = FamRZ 2007, 854 (nur Ls.) = FGPrax 2007, 171 = OLGR Hamm 2007, 249 (nur Ls.); OLG Thüringen v. 14.2.2055 – 9 W 658/04 – FamRZ 2005, 1199 (nur Ls.) = FGPrax 2005, 125 (Schmerzensgeldzahlungen unterliegen nicht dem in § 1836c Nr. 2 BGB angeordneten Vermögenseinsatz für eine Betreuervergütung, da ein solcher Einsatz eine besondere Härte für den Betroffenen i.S.v. § 90 Abs. 3 S. 1 SGB XII darstellt); OLG Köln v. 29.9.1987 – 4 UF 125/87 – BtPrax 1998, 196 = FamRZ 1988, 95 = zfs 1988, 78.