Rz. 9

Einmalzahlungen sind ebenfalls Einkünfte und dabei auf einen längeren Zeitraum zu verteilen.[10]

 

Rz. 10

Die Abfindung ist zeitlich so zu verteilen, dass der angemessene Bedarf des Berechtigten und des Verpflichteten in bisheriger Höhe sichergestellt wird.[11] Bei der Beurteilung des Umlegungszeitraums spielen die Kriterien Höhe der Abfindung, Prognose der Beschäftigungschance des Unterhaltspflichtigen und Interessen des Unterhaltsberechtigten eine Rolle.

Eine Abfindung von 7.000 EUR hat das OLG Saarbrücken auf 20 Monate verteilt.[12]
Das OLG Düsseldorf hat 52.000 EUR Abfindung auf drei Jahre gestreckt.[13]

Einen längeren Zeitraum bejahen

das OLG Oldenburg[14] (Verteilung auf fünf bis sechs Jahre),
das OLG Hamm[15] (34.305 EUR auf fünf Jahre),
das OLG München[16] (Umlage von 50.000 EUR auf 73 Monate),
sowie das OLG Karlsruhe[17] (26.000 EUR auf 5 Jahre).
 

Rz. 11

 

Praxistipp:

Auf diese Weise lässt sich durch den Bezug einer Abfindung folglich auch bei nicht vorwerfbar eingetretener Arbeitslosigkeit für einen bestimmten Zeitraum ein Einkommen in bisheriger Höhe begründen.[18]

[10] Zur Abfindung aus der Auflösung eines Arbeitsverhältnisses siehe BGH v. 18.4.2012 – XII ZR 66/10, FamRZ 2012, 1048.
[11] BGH FamRZ 1987, 359.
[13] OLG Düsseldorf v. 18.5.1990 – 6 UF 231/89, NJW 1990, 2695.
[14] OLG Oldenburg v. 24.10.1995 – 12 UF 131/95, FamRZ 1996, 672.
[15] OLG Hamm v. 26.7.1995 – 12 UF 525/93, FamRZ 1996, 219.
[16] OLG München v. 16.10.1997 – 12 WF 1147/97, FamRZ 1998, 559 OLG München v. 16.10.1997 – 12 WF 1147/97, FamRZ 1998, 559.
[18] BGH v. 28.3.2007 – XII ZR 163/04, NJW 2007, 2249 mit Anm. Born = FamRZ 2007, 983 mit Anm. Schürmann; vgl. auch OLG Hamm v. 22.2.2007 – 3 UF 250/06, FamRZ 2007, 1124, 1125; OLG Hamm v. 12.4.2002 – 11 WF 1/02, FamRZ 2003, 177.

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