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Die neue Arbeitswelt ist digital und divers

Beim Thema Unternehmenskultur geht es nicht um simple Wohlfühlfaktoren, sondern um die Entwicklung neuer Arbeitsmodelle, die eine sinnstiftende Arbeitsplatzkultur ermöglichen. Great Place to Work hat dafür sechs Schlüsselfaktoren ermittelt - von der Transformation in die digitale Arbeitswelt bis zur Entwicklung einer diversen Arbeitsplatzkultur.

Die Digitalisierung wandelt Gesellschaft und Wirtschaft in atemberaubender Geschwindigkeit. Sie bringt weitreichende Veränderungen für Unternehmen, Beschäftigte sowie Verbraucherinnen und Verbraucher mit sich und wirkt sich auf nahezu alle Bereiche des wirtschaftlichen Handelns aus. Immer neue Technologien verändern ganze Branchen und lassen neue Märkte entstehen. Künstliche Intelligenz setzt neue Standards und bietet unschätzbare Möglichkeiten für die Gestaltung der Zukunft. 

Durch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen können Unternehmen effektiver planen, handeln und die Kundennähe steigern. Fehler in den bisherigen Systemen können schneller erkannt und Prozesse angepasst werden. Detaillierte Kundendaten ermöglichen eine genauere Anpassung von Produkten auf deren Bedürfnisse. Gleichzeitig entsteht mit der Analyse und Speicherung von individuellen Daten eine für die Unternehmen wertvolle Wissensökonomie. So nehmen Daten eine immer stärkere Bedeutung ein. Die digitale Transformation wird zu einem entscheidenden Wertschöpfungs- und Wettbewerbsfaktor.

Also alles gut in der neuen, digitalen Welt?

Nein! Aktuell begegnen viele Menschen der Digitalisierung noch immer mit Skepsis. Auch wenn vorwiegend große Unternehmen und bestimmte Industriezweige bereits auf einem sehr guten Weg sind, zeigen aktuelle Daten verschiedener Wirtschaftsinstitute, dass sich vor allem kleinere und mittlere Unternehmen vor den notwendigen Anpassungen und Investitionen scheuen. Folglich gibt es einen enormen Investitionsstau und Nachholbedarf vor allem im Bereich der Produkt- und Prozessinnovation. Ein Grund dafür ist, dass die Digitalisierung vor allem mit Rationalisierungs- und Automatisierungsängsten und somit dem Wegfall von Arbeitsplätzen assoziiert wird. Zudem mangelt es an Konzepten und Qualifizierungsangeboten für die Mitarbeitenden. Gerade das aber wird zu einem entscheidenden Kriterium, um auch in Zukunft im Wettbewerb bestehen zu können.

Keine gelungene Transformation ohne Einbindung der Mitarbeitenden

Die stetig fortschreitende Digitalisierung fordert Unternehmen zu hoher Agilität auf. Es ist wichtig, dass Unternehmen diese Veränderungen proaktiv angehen und sicherstellen, dass ihre Unternehmenskultur mit den Anforderungen der digitalen Welt Schritt hält. Neue Strukturen müssen geschaffen, Werte und Verhaltensweisen neu justiert werden. Es gilt, eine offene und flexible Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Mitarbeitende bereit sind, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und neue Technologien zu nutzen.

Es bedarf neuer Kompetenzen, um in den schnelllebigen Märkten von heute mehr Flexibilität zu gewährleisten. Partizipation, Mitgestaltung von Prozessen und Strukturen, Weiterbildung und Befähigung gehören ebenso zu den Aufgaben wie die Anpassung von Führungsmodellen. Eine positive Unternehmenskultur, die Veränderungen unterstützt und Innovation fördert, ist entscheidend, um den digitalen Wandel erfolgreich zu bewältigen. Nur so können sich die Unternehmen als Ganzes und die einzelnen Mitarbeitenden gleichermaßen entwickeln und die Transformation bewältigen. Die Studien von Great Place to Work zeigen, dass in einer guten Unternehmenskultur, die die vorgenannten Werte widerspiegelt, das Engagement von Mitarbeitenden und die Bereitschaft, Veränderungen mitzutragen und mitzugestalten, sehr hoch ist.

Digitalisierung in HR: von der Bürokratie zur Kulturentwicklung

Die Mehrzahl der Personalabteilungen ist nach wie vor unterdigitalisiert. Routinetätigkeiten im Arbeitsalltag von Personalerinnen und Personalern nehmen noch immer viel Raum ein. Das Verwalten von Mitarbeiterangelegenheiten steht im Mittelpunkt – aber leider nicht deren strategische Gestaltung. Dabei vereinfachen digitale Tools wie die Zeiterfassung, das Erstellen von Gehaltsabrechnungen oder das Verwalten von Personaldaten Routineaufgaben. Auch den Mitarbeitenden würden Employee-Self-Service-Tools, beispielsweise zum Einreichen von Urlaubsanträgen, Zeit ersparen.

Ein effizientes Personal- und Bewerbungsmanagement mit standardisierten Prozessen kann Human Resources stark entlasten. Dann nämlich schaffen sich HR-Managerinnen und -Manager Zeit und Kapazität, gute Konzepte für eine mitarbeiterorientierte Unternehmens- und Arbeitsplatzkultur zu entwickeln. Und gerade auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel ist zu konstatieren: In der Zukunft werden Unternehmen nur dann die besten Talente gewinnen, wenn sie Tools zum digitalen Recruiting nutzen. Denn die Zielgruppe der Zukunft ist digital und wird darauf schauen, wie zukunftsgerichtet sich ein Unternehmen präsentiert. Eine starke Arbeitgebermarke wird zum Wettbewerbsvorteil.

Diversity als Teil der Unternehmenskultur

Im Arbeitskontext bezieht sich Diversity auf die Vielfalt von Menschen in einer Organisation oder einem Unternehmen und ihre unterschiedlichen Merkmale. Dazu zählen verschiedene ethnische Hintergründe und Kulturen innerhalb der Belegschaft, aber auch ein ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen in allen Ebenen der Organisation. Von großer Bedeutung ist hierbei das Merkmal gerechter Bezahlung und Chancengleichheit. Zudem rückt die Anerkennung von diversen Geschlechtsidentitäten und sexueller Orientierung zunehmend in den Fokus. Auch die Altersvielfalt gehört dazu - also eine Mischung von Mitarbeitenden jeden Alters, vom Einstieg bis zur Pensionierung, und die Berücksichtigung unterschiedlicher Bildungsniveaus und beruflicher Hintergründe. Und schließlich bedeutet Diversity auch die Inklusion von Menschen mit Behinderung.

Diversity und Employer Branding

Die Entwicklung einer Arbeitsplatzkultur, die Vielfalt fördert und eine inklusive Umgebung schafft, gehört zu einer zeitgemäßen HR-Arbeit. Und sie beginnt mit dem Recruiting. So muss sichergestellt werden, dass die Rekrutierungsprozesse bereits darauf ausgelegt sind, eine diverse Belegschaft anzusprechen und nachhaltig aufzubauen. Dazu bedarf es Offenheit und auch neuer Denkmuster. War es bisher üblich darauf zu achten, dass sich Bewerberinnen und Bewerber nahtlos in die Belegschaft einreihen, so gilt es nun, die individuellen Stärken aller Mitarbeitenden zu nutzen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder kulturellem Hintergrund, und die Vielfalt von Menschen als Bereicherung zu verstehen. Diverse Teams bringen unterschiedliche Perspektiven und Ideen ein, was die Innovationskraft steigert.

Durch die Förderung der Diversity können Arbeitgeber eine positive und produktive Arbeitsumgebung schaffen - und so das Potenzial auf dem Arbeitsmarkt voll ausschöpfen und die besten Menschen für offene Positionen finden. Diversity ist also ein wichtiger Baustein des Employer Brandings.

Diversity, Integration und Inklusion als Führungsaufgabe

Das Diversity Management ist eine zentrale Aufgabe von Führungskräften. Sie sind dazu angehalten, soziale Vielfalt konstruktiv zu nutzen und eine Organisationskultur zu schaffen, in der sich alle Mitarbeitenden in ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten entwickeln und entfalten können. Es gilt also, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen Vielfalt gelebt und für das Unternehmen sinnvoll genutzt werden kann.

Führungskräfte nehmen hierbei eine wesentliche Vorbildfunktion ein. Ein durch Führung erkennbares Mindset in den Unternehmen zeigt, dass Diversität im Hinblick auf die Anerkennung und Wertschätzung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten in den Teams gelebt wird und es Regeln im Umgang miteinander gibt. Das geschieht nicht von allein, eine eher heterogene Belegschaft muss ebenfalls mit der Aufgabe wachsen. Führung bedeutet in diesem Kontext auch eine besondere Aufmerksamkeit im Hinblick auf mögliche Diskriminierungen. Unternehmen, die sich intensiv mit dem Thema Diversity, Integration und Inklusion im Rahmen ihrer Kulturarbeit befassen, bieten für alle Mitarbeitenden Fortbildungsmaßnahmen, Schulungen und Programme an, um Sensibilität und Verständnis für Vielfalt zu fördern.

Eine Unternehmens- und Arbeitsplatzkultur, in der alle Mitarbeitenden ihre individuellen Stärken einbringen können, erhöht die Leistungsbereitschaft und Produktivität. Menschen, die in einer Umgebung arbeiten, in der ihre Vielfalt respektiert wird, fühlen sich wohler und sind engagierter. Die Mitarbeiterbindung wird hierdurch gesteigert und die Fluktuation sinkt. Eine Investition, die sich lohnt.