SAP, Deutsche Bank und Siemens führen Diversity-Ranking an

Als Leitunternehmen der deutschen Wirtschaft geben die Dax-30 auch im Bereich ihres Diversity Managements eine Richtung vor, an der sich andere Unternehmen orientieren. Daher zeigt der "Dax 30 LGBT+ Diversity Index" auf, wie stark diese sich für LGBTplus-Diversity einsetzen und wo LGBTplus-Mitarbeitende durch eine offene Unternehmenskultur wertgeschätzt werden. Das Softwareunternehmen SAP hat insgesamt 96,1 Prozent der Punkte erreicht und sichert sich somit ein weiteres Mal den ersten Platz im Ranking. Die Deutsche Bank, 2019 noch auf Platz acht, belegt den zweiten Platz (77,6 Prozent). Siemens belegt, wie bereits 2019, den dritten Platz (75 Prozent).
LGBTplus-Diversity auf der Agenda der Arbeitgeber angekommen
Stuart Bruce Cameron, Initiator des Index und CEO der Uhlala Group: "Dass über die Hälfte der Unternehmen 50 Prozent der Punkte erreicht hat, zeigt, dass LGBTplus-Diversity mittlerweile auf der Agenda der Arbeitgeber angekommen ist. Dass aber wiederum nur fünf Unternehmen über 70 Prozent erreicht haben, zeigt auch, dass wir noch einen sehr langen Weg vor uns haben." Des Weiteren sagt Cameron über den Zusammenhang zum Ranking von 2019: "Wir haben das Audit auf Basis von Feedback, gründlicher Recherchen und dem Input von LGBTplus-Diversity-Experten überarbeitet und erweitert. Unser Ziel ist es nicht, es den Unternehmen möglichst einfach zu machen, sondern, ganz im Gegenteil, das anspruchsvollste LGBTplus-Diversity-Audit anzubieten. Sollten also Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr auf einem schlechteren Platz landen, heißt das nicht automatisch, dass ihr LGBTplus-Engagement schlechter geworden ist, sondern dass unsere Anforderungen gestiegen sind."
Die Uhlala Group setzt sich seit über elf Jahren mit zahlreichen Projekten weltweit für LGBTplus-Menschen im Berufsleben ein. Durch Events, Workshops, Trainings, Audits, Zertifizierung, Öffentlichkeitsarbeit und Consulting unterstützt sie progressive Arbeitgeber dabei, ihre LGBTplus-Mitarbeitenden zu fördern, neue Angestellte zu gewinnen sowie ihre Arbeitgebermarke in und außerhalb der LGBTplus-Community glaubwürdig zu stärken und bekannt zu machen. Zu den Projekten gehören unter anderem Europas größte LGBTplus-Job-und-Karrieremesse Sticks & Stones, das globale Leadership-Netzwerk RAHM oder auch das LGBTplus-Employer-Excellence-Programm "We Stay Pride".
Neues Audit ist umfangreicher, transparenter und detaillierter
Der "LGBT+ Diversity Index" basiert auf einem Audit, das seit 2019 auf Basis des Feedbacks der Teilnehmenden und dem etablierten LGBTplus-Diversity-Audit erweitert wurde. Das neue Audit ist umfangreicher, transparenter und detaillierter geworden. Des Weiteren wird überall, wo es möglich ist, ein Nachweis verlangt. Das neue Audit besteht aus vier übergeordneten Kategorien (Unternehmensorganisation, HR & Recruiting, Kommunikation & Sichtbarkeit, rechtlicher Rahmen & Regelungen) und fragt in verschiedenen Unterkategorien und 53 Fragen das LGBTplus-Diversity-Engagement der Dax-Konzerne ab.
Gefragt wird beispielsweise nach dem LGBTplus-Mitarbeitendennetzwerk und welche Unterstützung es genießt, die Teilnahme an speziellen LGBTplus-Events auch in Zeiten von Corona, Schulungen und Sensibilisierung von Angestellten, die inklusive Sprache in der internen und der externen Kommunikation, das Unterzeichnen von LGBTplus-unterstützenden Deklarationen sowie der Umgang mit LGBTplus-Diskriminierung am Arbeitsplatz. Entsprechend eines zuvor festgelegten Schemas werden Punkte für die Antworten der einzelnen Unternehmen vergeben. Daraus ergibt sich schlussendlich ein Ranking der Dax-30-Unternehmen, gemessen an ihrem LGBTplus-Diversity-Engagement.
Viele Unternehmen haben LGBTplus-Netzwerke
Allgemein hat über die Hälfte der Dax-Unternehmen mindestens 50 Prozent der Punkte erreicht. Den ersten Platz erreicht SAP (96,1 Prozent) mit 18,2 Prozentpunkten Vorsprung zum zweiten Platz (77,6 Prozent). Elf Unternehmen erreichen in der Subkategorie "LGBT+ Mitarbeitendennetzwerk" 100 Prozent der Punkte, was bedeutet, dass nicht nur ein Netzwerk existiert, sondern dieses und seine Mitglieder auch strukturell und finanziell gefördert werden.
Auch im Bereich "Verhaltensgrundsätze und Handlungsanweisungen" konnten die Unternehmen punkten. So haben - mit Ausnahme von zwei Unternehmen - alle teilnehmenden Dax-Konzerne den Schutz vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität im unternehmenseigenen Verhaltenskodex verankert. Im Bereich "Weiterbildung, Schulung und Aufklärung" existiert allerdings noch Nachholbedarf: So erreichen 20 der 30 Unternehmen hier nicht einmal die Hälfte der Punkte. Noch ernüchternder sieht es bei dem Thema Transgender aus. So erreichen hier lediglich fünf der Unternehmen mehr als 50 Prozent der Punkte.
25 der 30 Dax-Unternehmen haben am LGBTplus-Audit teilgenommen
25 der Dax-30-Unternehmen haben sich am Index beteiligt und das Audit beantwortet. Im Vergleich zu 2019 sind das drei Unternehmen mehr. So hat beispielsweise BMW im vergangenen Jahr das Audit nicht ausgefüllt und ist dafür 2020 direkt auf Platz vier eingestiegen. Auch zum ersten Mal dabei war Dax-Neuzugang Delivery Hero und belegte direkt einen Platz in den Top Ten. Am Ranking nicht beteiligt haben sich die Deutsche Wohnen, die Deutsche Telekom, Eon , Linde und die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft. Wenn Unternehmen sich gegen eine Teilnahme entschieden haben, wurde das Audit mit Hilfe öffentlich einsehbarer Informationen beantwortet. Aus diesem Grund muss das Ergebnis nicht zwangsläufig dem tatsächlichen LGBTplus-Engagement der Konzerne entsprechen.
LGBTplus-Audit für alle Unternehmen kostenlos nutzbar
Ab sofort können auch Unternehmen, die nicht im Dax-30 gelistet sind, das Audit kostenlos auf der Homepage von Uhlala beantworten, um herauszufinden, wie LGBTplus-freundlich ihre Strukturen sind.
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