Moderne HR-Software muss auf die Nutzungsgewohnheiten der Endanwender achten. Da inzwischen mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets Standard geworden sind, kommen heute erfolgreiche Hersteller nicht mehr umhin, ihre Anwendungen auf die mobile Welt auszurichten und sie zumindest auf solchen „Devices“ verfügbar zu machen. Die mobile Nutzung wird die stationäre Anwendung zwar nicht vollständig ersetzen, wohl aber ergänzen. Besonders Nutzer, die häufig unterwegs sind, werden hiervon profitieren.
Mobile Employee-Self-Services
Die meisten der im Rahmen des "HCM-Branchenmonitor 2016" befragten Hersteller wollen für die von ihnen unterstützten HR-Prozesse kurz- oder langfristig auch ein mobiles Tool anbieten. Derzeit am weitesten verbreitet sind mobile Anwendungen für Employee- und Manager-Self-Services, beispielsweise die mobile Zeiterfassung für Mitarbeiter, die unterwegs arbeiten und keine Belege mehr für eine nachträgliche Korrekturbuchung ausfüllen müssen. In gleicher Weise können Urlaubs- und Reiseanträge mobil erfasst, an den Vorgesetzten weitergeleitet und von diesem ebenfalls mobil genehmigt werden. Da ortsuabhängiges Arbeiten sich immer weiter verbreitet, wird auch die Bedeutung solcher mobilen ESS-Apps zunehmen.
Mobile Recruiting
Dicht hinter den mobilen Employee Self Services folgen mobile Anwendungen für die Zeitwirtschaft, HR-Analytics und das Recruiting. Unter dem Schlagwort „Mobile Recruiting“ gibt es eine Vielzahl an Apps und Lösungen für die Personalabteilung, beispielsweise die so genannte „One-Click-Bewerbung“: Ein Stellensuchender informiert sich mobil über Jobangebote und kann sich bei Bedarf direkt bewerben – ohne langwieriges Ausfüllen eines aufwändigen Online-Bewerbungsformulars.
Mobiles Lernen
Auch das Lernen kann über mobile Endgeräte ortsunabhängig und somit viel flexibler erfolgen. Acht der im Rahmen des „HCM-Branchenmonitor 2016“ befragten Hersteller bieten derzeit bereits eine mobile Anwendung für den Bereich Trainingsadministration/E-Learning an, acht weitere planen hierfür bis 2018 eine neue mobile Anwendung.
Weitere HR-Prozesse bald mobil
Sieben Teilnehmer wollen bis 2018 eine mobile Anwendung für den Bereich Personalstammdaten auf den Markt bringen. Sechs Softwareanbieter planen für den strategischen Prozess Potenzial-Management mobile Anwendungen. Fünf der Befragten planen bis 2018 ein mobiles HR-Analytics-Tool und je vier Hersteller ein Modul für Talent Management und für das Performance-Management.
Fazit: Die Hersteller nehmen die Anforderungen ihrer Kunden ernst und erweitern massiv ihr Angebot in Richtung „mobile“.
Mobile HR-Software: Usability steht an erster Stelle
Gerade bei mobilen Anwendungen kommt es auf einfache und intuitive Bedienung an. Dementsprechend belegt das Thema Usability aktuell den obersten Platz auf den Agenden der befragten Softwareunternehmen. In diesem Bereich kann HR, so die Ergebnisse des HCM-Branchenmonitors, von den meisten Herstellern Verbesserungen in den kommenden Jahren erwarten. Verantwortlich für diesen Trend dürften positive Erfahrungen der Nutzer mit mobilen Apps sein, die in der Regel ohne Schulung auskommen. Für die HR-Software lässt sich die vereinfachte Bedienung nur durch individuelles Zuschneiden auf die Bedürfnisse einzelner Benutzer erreichen. Zu diesem Zweck müssen die heute oftmals noch starren, aus zahlreichen Feldern bestehenden Bildschirmformulare grundsätzlich neu gestaltet werden. Das Design steht gleichberechtigt zur Programmierung.
Hintergrund: Der HCM-Branchenmonitor 2016
Welche Entwicklungen und Innovationen wird es im Bereich der HR-Software in den nächsten vier Jahren geben? Welche HR-Prozesse haben Sie im Fokus – welchen Entwicklungen messen Sie die größte Bedeutung bei? Unter diesen Aspekten bat das Personalmagazin in Zusammenarbeit mit Professor Wilhelm Mülder, Institut für Geschäftsprozessmanagement und IT der Hochschule Niederrhein und der HR-IT Marktexpertin Elke Singler im Mai 2016 die 70 größten HR-Softwareanbieter im deutschsprachigen Raum zur Onlinebefragung. Die Antworten von 33 HR-Software-Herstellern liegen nun vor – und bringen Transparenz in einen für HR-Experten bisher meist eher schlecht überschaubaren Markt.
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Download-Tipp: HR-Software-Kompendium
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