HR-Software wandert in die Cloud

HR-Software wandert voraussichtlich flächendeckend in die Cloud. Cloud-Lösungen, die als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten werden, haben laut verschiedener Prognosen die besten Wachstumschancen im HR-Softwaremarkt. On-Premise-Systeme verlieren hingegen an Bedeutung.

Nach Ansicht von mehr als 75 Prozent der für den "HCM-Branchenmonitor 2016" befragten Unternehmen werden sich Cloud-Anwendungen für HR-Software bis 2020 umfassend durchsetzen.

Cloud Computing: Vorteile und Nachteile

Bei Cloud Computing wird auf die Programme über eine gesicherte Internet-Verbindung zugegriffen. Das Unternehmen benötigt keine eigenen Server für die Programmausführung und Datenspeicherung, sondern nutzt den Service eines Dienstleisters in der „Cloud“. Die Nutzer sind nur noch für die Datenpflege verantwortlich und können die benötigten Informationen jederzeit abrufen. Wartung, Software-Updates und Administration übernehmen externe Spezialisten.

Obwohl Cloud-Lösungen auf den ersten Blick einfach und kostengünstig erscheinen, hat sich diese Form für HCM bislang noch nicht flächendeckend durchsetzen können, weil besonders größere Unternehmen umfangreiche individuelle Anpassungen für ihre Software vorgenommen haben (was bei Cloud-Lösungen in dieser Form nicht mehr möglich ist) und weil es immer noch erhebliche Datenschutz-Vorbehalte seitens der Anwender gibt.

Saas vs. „On-Premise“

Dennoch zeigt die Entwicklung in allen HR-Prozessen, dass cloudbasierte Softwarelösungen auf dem Vormarsch sind. Softwareanwendungen, die sich in der Cloud befinden und als Software-as-a-Service (SaaS) angeboten werden, haben laut verschiedener Marktprognosen die besten Wachstumschancen. On-Premise-Systeme, also Softwareinstallationen auf Kunden-Servern, verlieren hingegen an Bedeutung. Oftmals bieten die Hersteller beide Systeme an, um für eher konservative Stammkunden genauso attraktiv zu sein, wie für innovative Neukunden.

Datenschutz und Datensicherheit in der Cloud

Entscheidend dafür, wie schnell sich die cloudbasierten Softwaresysteme im deutschsprachigen Raum durchsetzen werden, sind die Themen Datenschutz und Datensicherheit. Auch andere Studien haben bereits bestätigt, dass dies ein wichtiger "Hygienefaktor" bei der Kaufentscheidung ist. In anderen Worten heißt das: Mit der Erfüllung der Kundenanforderungen im Bereich Datensicherheit kann ein Hersteller keine Kunden aktiv gewinnen. Erfüllt jedoch ein Hersteller diese Kriterien nicht, gelingt es ihm nicht einmal mehr, in die engere Anbieterauswahl zu kommen.

Im Zuge dessen ist ein wesentliches Auswahlkriterium der Standort des Datenzentrums. Hersteller, deren Datenzentren außerhalb Deutschlands stehen, haben es schwieriger, den Zuschlag zu erhalten. Bei den befragten Herstellern gaben über Dreiviertel an, dass ihr Datenzentrum in Deutschland steht und nur 16 Prozent versuchen sich am Markt zu behaupten, obwohl ihr Datenzentrum außerhalb von Deutschland, Österreich oder der Schweiz steht.

 

Hintergrund: Der HCM-Branchenmonitor 2016

Welche Entwicklungen und Innovationen wird es im Bereich der HR-Software in den nächsten vier Jahren geben? Welche HR-Prozesse haben Sie im Fokus – welchen Entwicklungen messen Sie die größte Bedeutung bei? Unter diesen Aspekten bat das Personalmagazin in Zusammenarbeit mit Professor Wilhelm Mülder, Institut für Geschäftsprozessmanagement und IT der Hochschule Niederrhein und der HR-IT Marktexpertin Elke Singler im Mai 2016 die 70 größten HR-Softwareanbieter im deutschsprachigen Raum zur Onlinebefragung. Die Antworten von 33 HR-Software-Herstellern liegen nun vor – und bringen Transparenz in einen für HR-Experten bisher meist eher schlecht überschaubaren Markt.


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Schlagworte zum Thema:  HR-Software, Cybersicherheit, Software-Anbieter