Funktionen: Einkaufsmanagement – Lieferantenmanagement

Der Einkauf (CPO in Abb. 11) hat eine tragende, wenngleich auch schwierige Rolle im Kontext der Nachhaltigkeit. Er wird insbesondere von drei Anforderungen in einen Zielkonflikt gebracht.

  • Erstens muss die Materialverfügbarkeit sichergestellt werden, die seit Beginn der Covid-19 Pandemie im Jahr 2020 für viele Warengruppen nach wie vor als kritisch einzustufen ist.
  • Zweitens muss der Einkauf in der Phase eines erwarteten konjunkturellen Abschwungs und in einer Zeit mit Rekordinflation, Kostensteigerungen so gut wie möglich abfedern.
  • Drittens müssen die beschafften Waren und Dienstleistungen auch nachhaltig beschafft werden.

Der Einkauf muss also mehrere Herausforderungen zugleich bewältigen. Diese dritte Anforderung wird auch durch regulatorische Bemühungen verstärkt, wie dem LkSG in Deutschland bzw. auf EU-Ebene die CSDDD.

Entlang der Einkaufsprozesse sollte der Einkauf fünf Aktivitäten verfolgen, um für Transparenz in der Lieferkette und für nachhaltige Warenströme in das Unternehmen zu sorgen.

  1. Die Lieferantenqualifikation muss sicherstellen, dass alle Lieferanten Mindeststandards im Bereich Nachhaltigkeit erfüllen.
  2. Nachhaltigkeitskriterien müssen in den technischen Spezifikationen von angefragten Materialien und Dienstleistungen in Ausschreibungen berücksichtigt werden.
  3. Nachhaltigkeitskriterien müssen auch in den Vergabekriterien berücksichtigt werden.
  4. Mit Lieferanten werden Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Nachhaltigkeit vereinbart (insbesondere bei wichtigen Lieferanten, auf die ein gewisser Druck ausgeübt werden kann).
  5. Vertragsmechanismen müssen vorgesehen werden, um den eigenen Verhaltenskodex für Lieferanten (Code of Conduct) zu gewährleisten, Auditierungen zu erlauben sowie um Strafen im Fall der Nichterfüllung von Kriterien durchsetzen zu können.

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