Zusammenfassung

 
Überblick

Es gibt eine Menge guter Ideen und Vorschläge, wie und wohin sich ein Unternehmen entwickeln sollte, um im Wettbewerb zu bestehen. Vieles wird angefangen, aber nicht konsequent zu Ende gebracht. Was dabei oftmals zu kurz kommt, sind klare Ziele, die zeigen, wo es hingehen soll, und ein klar strukturierter Zielableitungsprozess. Und so wusste bereits Immanuel Kant: „Der Ziellose erleidet sein Schicksal – der Zielbewusste gestaltet es.“

Im heutigen wettbewerbsorientierten Geschäftsumfeld suchen Unternehmen nach effektiven Methoden, um ihre Ziele klar zu definieren, ihre Teams zu fokussieren und ihre Leistung zu steigern. Eine Methode, die in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen hat, ist Objectives and Key Results, kurz OKR. OKR ist ein Rahmenwerk für das Zielmanagement, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Vision und Strategie in konkrete Ziele umzusetzen und den Fortschritt kontinuierlich zu überwachen.

1 Was ist OKR?

OKR (Objectives & Key Results) ist ein agiles Framework und dient der Ziel- und Erfolgskontrolle. Es hilft Unternehmen und Teams dabei, ihre Ziele und die dazugehörigen Erfolgskriterien klarer zu definieren und zu verfolgen. Jedes OKR besteht aus einem klaren, quantifizierbaren Ziel (Objective) und ein bis mehreren Key Results, die den Fortschritt und die Erfolgsmessung des Zieles unterstützen. Zu Beginn eines Zeitraumes (z. B. Quartal) werden die OKRs festgelegt und regelmäßig überwacht, um sicherzustellen, dass die Teams auf Kurs bleiben und ihre Ziele erreichen.

Durch das Formulieren von messbaren Schlüsselergebnissen (Key Results) werden die Objectives umgesetzt und nachgehalten. Das Formulieren von Objectives und Key Results hat daher das Ziel, Teamarbeit fokussierter auszurichten und diese Ausrichtung messbar zu machen. Dabei liegt der Fokus auf dem Outcome und den Bedürfnissen der Kund:innen bzw. deren Verhaltensänderung.

OKR rmöglicht, die Vision, Mission und Werte sowie die Strategie des Unternehmens mit den Zielen des Teams zu verbinden. Dank der aktiven Einbindung des Teams in die Operationalisierung der Strategie wird ein hohes Engagement und eine starke Fokussierung erreicht. Kurze Zyklen erlauben es, schnell auf neue Gegebenheiten zu reagieren und durch gesammelte Erfahrungen und regelmäßiger Reflexion den Prozess ständig zu verbessern. Mit OKR werden die Teams in die strategische Arbeit miteinbezogen. Das Framework kann in dem gesamten Unternehmen oder aber auch lediglich in einzelnen Geschäftsbereichen einsetzt werden. Es hilft dabei, das Unternehmen agil und flexibel zu steuern.

Abb. 1: Zeithorizont bei OKR im Vergleich

2 Warum OKR einführen?

Vor allem in der VUCA-Welt ist es wichtig, dass Teams eigenständig mit Eigeninitiative arbeiten und agil aufgestellt sind, weil sie dadurch schnell agieren können. Durch die Digitalisierung gibt es stetig veränderte Rahmenbedingungen und Herausforderungen, mit denen Teams, Führungskräfte und Unternehmen in der neuen Arbeitswelt konfrontiert sind. Das können Schwankungen sein, die man jeden Tag durch die Schnelllebigkeit in der digitalisierten Welt erlebt (volatility), die Unvorhersehbarkeit (uncertainity), Komplexität (complexity) und Mehrdeutigkeit (ambiguity) von Ereignissen. All diese Schwankungen werden unter dem Begriff VUCA zusammengefasst.

OKR ist die Antwort auf diese komplexe und globalisierte Welt, in der etablierte Vorgehensweisen häufiger versagen oder auch ein hoher Innovationsdruck herrscht und der Kundenfokus noch radikaler umgesetzt werden soll. Hier spielen Verantwortungsübernahme und Arbeitsmotivation eine wichtige Rolle: Bei OKR werden die Entscheidungsbefugnisse stärker auf das Team übertragen, Mitarbeiter sind über die langfristigen Ziele informiert und arbeiten daran mit.

Gerade die VUCA-Welt zeigt, dass Unternehmen neue Arbeitsweisen brauchen und dass OKR die richtige Antwort auf diese neue Welt sein kann. Schnelligkeit und Kundenfokus sind zentrale Aspekte, vor allem für Unternehmen mit Mitarbeitern, die ein stark selbstbestimmt arbeiten möchten, intrinsisch motiviert sind und mehr Bereitschaft zeigen, auch ungewohnte Wege zur Lösung von komplexen Problemen zu gehen. Das heißt, vor der Einführung von OKR sollten sich Führungskräfte die Frage stellen, ob OKR im eigenen Unternehmen bzw. Bereich sinnvoll ist oder es noch Anpassungen in Bezug auf agile Methoden bedarf.

Eine aktuelle OKR-Studie hat gezeigt, dass OKR-Nutzer:innen ihr Unternehmen für die Zukunft besser aufgestellt sehen als Personen, die ohne OKR arbeiten. Insgesamt 55 % gaben in der Umfrage an, dass sie glauben, ihr Unternehmen könne schnell auf künftige Veränderungen am Markt reagieren. Dieser Meinung sind dagegen nur 36 % der Befragten, die kein OKR nutzen[1]. Durch OKR haben die Mitarbeiter:innen klare Ziele in Form von Objectives und Key Results formuliert und können dadurch selbstorganisiert Prioritäten setzen und Entscheidungen treffen.

[1] OKR-Studie der Hochschule für Technik Stuttgart und Haufe Talent, 2023

2.1 Die Vorteile von OKR

  • OKR bietet den Rahmen, um operative Ziele (Objectives) für Be...

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