Zusammenfassung

 
Überblick

Teams sind enorm wichtige Powerzellen vieler Unternehmen! In Zeiten von Fachkräftemangel und immer komplexer werdenden Anforderungen können Unternehmen sich nicht mehr auf einzelne Schlüsselpersonen verlassen. Aber wie bei Individuen auch: Ist das Team nicht in der Balance, kann es keine oder nur verminderte Leistung erbringen. Die Fehlzeiten und Fluktuation steigen an. Die Stimmung verschlechtert sich, Konflikte nehmen zu. Ein Teufelskreislauf: Auch Teams können "ausbrennen" – und das wird für das Business richtig teuer. Der Beitrag widmet sich diesen Faktoren:

  • Wie erkennt man mentale Stärke und Teamgesundheit?
  • Welche Faktoren der Teamarbeit haben einen starken Einfluss auf die Teamgesundheit?
  • Und wie beeinflussen sich Teamgesundheit und mentale Stärke der einzelnen Teammitglieder gegenseitig?

1 Was ist Teamgesundheit?

Immer mehr Menschen sind von mentalen Gesundheitsproblemen betroffen. Und trotzdem wird dieses Krankheitsbild in der Gesellschaft und erst recht im Arbeitsleben vielerorts noch stigmatisiert und tabuisiert. In vielen Unternehmen gibt es keinen adäquaten Rahmen, diese Themen offen anzusprechen. Dies wiederum hat zur Folge, dass die Betroffenen allein damit klarkommen müssen, sich emotional ausgelaugt fühlen und ihre gewohnte Performance nicht abrufen können.

Ähnliches passiert mit der Gesundheit von Teams – nur geht es da nicht so sehr um "Krankheiten", sondern um ungelöste Konflikte, Überforderung, unklare Rollen und Verantwortlichkeiten, was ein ganzes Team auslaugen kann.

Werden über längere Zeit keine geeigneten Maßnahmen getroffen, enden diese Durststrecken in Frust, was mangelnde Motivation, vermehrte Krankheitsausfälle, noch mehr Konflikte und schließlich sich auf die gesamte Teamleistung auswirkt. Das ist das Gegenteil von Teamgesundheit! Dies führt einerseits zu wirtschaftlichem Schaden für das Unternehmen – kranke Teams sind nicht leistungsfähig – aber nicht vorhandene Resilienz in der Belegschaft wirkt sich auch negativ auf Kultur und Werte eines Unternehmens aus.

Mentale Stärke beeinflusst die Leistungsfähigkeit

Wenn wir von "kranken" Teams sprechen, reden wir also nicht von organischen Krankheiten. Wir meinen die fehlende mentale Stärke oder die fehlende Teamdynamik. Man kann festhalten, dass es keine Teamgesundheit ohne mentale Gesundheit des Teams gibt. Mentale Stärke ist der Schlüssel zum Erfolg. Das kennen wir auch vom Sport. Was dort als Mannschaft mit gutem Teamgeist gilt, ist im Arbeitsleben ein Team mit starker mentaler Gesundheit. Das bedeutet, dass ein Team auch unter belastenden Situationen (z. B. Pandemie, remote Work, ständige Veränderung der Arbeitsbedingungen ...) exzellente Leistung erbringt. Dazu gehören Disziplin, Motivation, Selbstbewusstsein, Empowerment und Zielstrebigkeit. Teams mit einer ausgeprägten Teamgesundheit haben eine höhere Leistungsfähigkeit und gehen neue und unvorhergesehene Herausforderungen mit positiver Energie an, wohingegen" mental schwache" Teams eher zurückhaltend, ängstlich oder sich sogar vor Neuem verstecken und Arbeit nach Vorschrift machen. Auch das ist übrigens auch ein Anzeichen für mangelnde Teamgesundheit: wenn ein ganzes Team eher ablehnend auf neue Aufgaben reagiert und nur das Nötigste abarbeitet. Mangelndes Durchhaltevermögen kann oft als Zeichen von geringer Teamgesundheit gedeutet werden.

Ein gesundes Team lebt von gegenseitiger Unterstützung, wo jeder sich einbringt, kritisches Feedback normal ist, wenn etwas nicht rund läuft. Doch dazu benötigt ein Team die viel zitierte psychologische Sicherheit. Ansonsten ziehen Ärger und Frust das ganze Team in eine Negativspirale, die auch jedes noch so resiliente Teammitglied krank machen kann. In der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt, die von Komplexität und Veränderungen geprägt ist, ist Teamentwicklung unerlässlich für leistungsstarke und gesunde Teams. Mehr denn je sind Ausdauer und Resilienz gefordert und von großer Relevanz für den unternehmerischen Erfolg. Es ist daher lohnend, die mentale Gesundheit der Teams und der einzelnen Teammitgliedern zu fördern.

2 Warum ist Teamgesundheit so wichtig?

Es ist schon alarmierend: In den vergangenen 10 Jahren stiegen die Fehltage deutscher Arbeitnehmer kontinuierlich, Corona hat den Trend nochmal verstärkt. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Ausfälle in dieser Zeit um 41 % durch psychische Erkrankungen[1]. Nicht nur jedem Einzelnem von uns stecken die vergangenen (Pandemie-) Jahre mit ihren vielfältigen Umbrüchen und Belastungen sowie hinzugekommenen Zukunftsängsten in den Knochen.

Auch viele Teams erleben eine Zeit der extremen Überlast, Umstellung auf hybride Arbeitsweisen und höheren Erfolgserwartungen. Der (Leistungs-) Druck kommt also von allen Seiten und führt vielerorts zum "Arbeiten im Krisenmodus". So kommen Teams in eine Negativspirale: Sie sind stark beansprucht, die Kollegen werden gereizter, der Krankenstand steigt und die (noch) gesunden Mitarbeitenden haben noch mehr auf dem Tisch. Die Stimmung im und die Leistungsfähigkeit des Teams sinken weiter, der Druck von oben ste...

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