Die im Plus- und Minusbereich zulässigen Bandbreiten sollten so gewählt sein, dass die zu erwartenden Schwankungen des Arbeitszeitbedarfs bei entsprechender Nutzung des Zeitkontos abgebildet werden. Dies kann je nach branchen- oder betriebsbezogenen Anforderungen zu sehr unterschiedlichen Bandbreiten führen.

Auch zu überbrückende Phasen der Betriebsruhe können erheblichen Einfluss auf die sinnvolle Bandbreite der Zeitkonten haben. Erfolgt in Schichtbetrieben, in denen an allen Wochentagen gearbeitet werden muss, eine Reduzierung der Soll-Arbeitszeit für Feiertage, so ist auch das zu berücksichtigen.

Vor diesem Hintergrund können für die Bandbreite von Zeitkonten nur Orientierungswerte empfohlen werden:

  • Bei ganzjährig gleichbleibendem Arbeitsanfall ohne saisonale Schwankungen, längere Betriebsruhe oder ähnliche Einflüsse ist eine Bandbreite von jeweils einer Wochenarbeitszeit (Teilzeitbeschäftigte anteilig) im Plus- und Minusbereich meist ausreichend, also insgesamt ca. 2 Wochenarbeitszeiten. In stark saisonal geprägten Betrieben ist nicht selten das Doppelte dieser Größenordnung erforderlich, teils noch darüber hinaus.
  • Die Aufteilung der (Gesamt-)Bandbreite auf den Plus- und Minusbereich ist auch von den Maximalwerten abhängig: Eine Bandbreite von ± 1 x Wochenarbeitszeit vermeidet einen psychologischen "Drall" in den Plusbereich.
  • Bei hohem Flexibilisierungsbedarf bergen hohe Minussalden das Risiko des Stundenverfalls (Annahmeverzug bei Ausscheiden von Arbeitnehmern). Sie werden von den betroffenen Arbeitnehmern auch meist als belastend empfunden (gefühlter Druck, dass nachgearbeitet werden muss).

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge