Die wichtigsten Merkmale lassen sich aus zwei Perspektiven betrachten: der des Mitarbeiters und aus der Perspektive des Unternehmens.

 
Merkmale für innere Kündigung aus Perspektive des Mitarbeiters[1]
  • Vermindertes Engagement (Leistungsminimalismus, es wird nur der geringste Einsatz erbracht, um nicht in die Kritik zu fallen)
  • Konformismus (das Ja-Sagen hilft dem Mitarbeiter, nicht oder nur positiv aufzufallen und er erbringt dabei nur den geringsten Einsatz)
  • Passivität durch Zurückhaltung und Schlaffheit oder Aktivität durch Aggressivität und Ablehnung (Renitenz)
  • Desinteresse (kein Interesse an den Tätigkeiten und auch nicht an dem Team, wenig Kommunikation)
  • Stresstoleranzlosigkeit (es gibt keine Motivation für irgendetwas, daher gibt es auch keinen Stress)
  • Kreativitätsarmut (das Fehlen von Interesse, Motivation und Leistungsbereitschaft führt zu mangelnder Kreativität – zumindest was die Arbeitstätigkeit anbelangt)
  • Psychosomatische Krankheiten (z. B. Kopfschmerzen/Migräne, Rückenleiden, Magenprobleme, Bluthochdruck)
  • Fehlende Selbstachtung (durch den Konformismus, die Passivität, die gebremste Kreativität kann der Mitarbeiter zunehmend auch an fehlender Selbstachtung leiden)

Diese Merkmale sind allerdings keine hundertprozentigen Indikatoren, sie können auch für andere Ursachen stehen. Wie im Folgenden noch ausgeführt wird, sind gute Kommunikation und eine sorgfältige Auswertung von Mitarbeitergesprächen (siehe auch Ursachen für innere Kündigung) notwendig zur Klärung, ob ein Mitarbeiter innerlich gekündigt hat.

 
Merkmale für innere Kündigung aus Perspektive des Unternehmens[2]
  • Passivität des Mitarbeiters (im Team ein Mitläufer, kein Interesse an den Aufgaben und Auseinandersetzungen)
  • Sinkende Qualität und Quantität der Arbeitsleistungen
  • Interesselosigkeit (kein Interesse an Weiterbildungen, Firmenveranstaltungen, Sondereinsätzen und jeglichen Überstunden, selbst wenn Einsätze gegen Freizeit eingetauscht werden können)
  • Hohe Fehlzeiten (anfangs 1-2 Tage, später längere Fehlzeiten)
  • Negatives Kommunikationsverhalten (Ausweichen, seltenere Kommunikation mit Vorgesetzten und Kollegen, Unmutsbekundungen, auch Nörgelei, stiller Protest bemerkbar für die Kollegen)
  • Schlechtes Betriebsklima (Auseinandersetzungen, Spannungen untereinander, Kompetenzen werden nicht ausgeschöpft, weil der Fokus sich verschiebt, z. B. auf negative Emotionen, Vermeidungsverhalten kann die Arbeitsabläufe stören)
  • Werteverschiebung (Job wird zur Pflicht und der "Spaß ist vorbei bzw. verlorengegangen")
[1] Wenck, M., a. a. O., S. 49.
[2] Wenck, M., a. a. O., S. 50.

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