Die vorangegangenen Ausführungen zu den Trends in der Arbeitswelt und Gesellschaft, deren Auswirkungen auf die Betriebe und die daraus resultierenden Handlungsansätze für ein BGM machen deutlich, dass das Thema Gesundheit im Betrieb schon lange keine reine Sozialleistung gegenüber den Beschäftigten mehr darstellt. Vielmehr sind es insbesondere die wirtschaftlichen und demografischen Aspekte, die die Unternehmen zum Handeln drängen. In der praktischen Umsetzung bedeutet dies in erster Linie, Lösungen zur Verringerung krankheitsbedingter Fehlzeiten sowie zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit bis zur Rente zu finden. Im Hinblick auf den gesellschaftlichen Wertewandel der Generationen Y und Z und deren Ansprüche, Vorstellungen und Forderungen gegenüber den Unternehmen spielen darüber hinaus auch Benefits, wie mehr Freiräume, flexible Arbeitszeiten und eine ausgewogene Work-Life-Balance, eine zunehmend wichtige Rolle.

Während in der Vergangenheit primär der Arbeitsschutz und anschließend vereinzelte Bausteine der Gesundheitsförderung zur Lösung herangezogen wurden, führen Unternehmen zunehmend ein BGM ein und schaffen damit gesundheitsförderliche Strukturen und Prozesse. Allerdings ist ein solches BGM als Lösung nur dann sinnvoll, wenn alle gesundheitsbezogenen Prozesse im Unternehmen, und damit sowohl das BEM, der Arbeitsschutz als auch das BGM, zu einer Gesamtstrategie zusammengeführt werden. In dieser ganzheitlichen Form kann das BGM einiges zur Stärkung der körperlichen und psychischen Ressourcen, zur Steigerung der Motivation, des Engagements und der Zufriedenheit der Beschäftigten sowie zur Förderung der Produktivität leisten und damit schließlich zur Reduzierung der Krankenstände beitragen. Dennoch gilt es, sich auch über die Grenzen und möglichen Hürden eines BGM bewusst zu sein, um innerhalb der bzw. gegenüber den Unternehmen fachlich sauber und nutzenbezogen argumentieren zu können.

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