Das von Prochaska und DiClimente entwickelte Transtheoretische Modell (TTM) ist ein in der Gesundheitspsychologie und Psychotherapie weit verbreitetes und anerkanntes Modell zur Beschreibung gesundheitsrelevanter Verhaltensänderung. Nach dem TTM verlaufen Verhaltensänderungen in 5 voneinander abgrenzbaren Stufen bzw. Phasen, den "Stages of Change". Abb. 2 zeigt diese Stufen. Wie der Pfeil veranschaulicht, beziehen sich die Veränderungsstrategien in den ersten Stufen vor allem auf die Einstellung und später stärker auf das Verhalten.
Abb. 2: Transtheoretisches Modell[1] (eigene Darstellung)
Im Prozess der Verhaltensänderung kann keine Stufe übersprungen werden, d. h., wenn die eine nicht abgeschlossen ist, kann die nächste nicht erfolgreich realisiert werden. Es ist jedoch möglich – und bei Veränderung sehr gefestigter Gewohnheiten, insbesondere bei Süchten eher die Regel, dass die einzelnen Stufen mehrmals durchlaufen werden. Beispielsweise gelingt es vielen Personen nicht im ersten Anlauf, sich das Rauchen abzugewöhnen. Die im Rahmen eines BGM angebotenen Programme zur Gesundheitsförderung sollten genau auf das jeweilige Veränderungsstadium zugeschnitten sein, in dem sich die Zielgruppe der angestrebten Maßnahme befindet. Der Hauptgrund für die Ineffektivität vieler Programme besteht darin, dass das in der Zielgruppe vorherrschende Veränderungsstadium und die mit dem betreffenden Programm geförderten Veränderungsprozesse nicht aufeinander abgestimmt sind.
Kombiniert man die Erkenntnisse aus dem Health-Belief-Modell mit denen des TTM, kann eine zugunsten eines gesundheitsförderlichen Verhaltens erfolgte Kosten-Nutzen-Bilanz der Anstoß sein, die Stufen 1 und 2 des TTM zu verlassen und eine Verhaltensänderung einzuleiten. Nun gilt es aber, mit den entsprechenden Maßnahmen diesen Weg auch in die Stufen 4 und 5 fortzusetzen.
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