Alles, was sich nennen oder auch nur fühlen lässt, kann zum Gegenstand von Achtsamkeit werden. So werden jedes Tun und jedes Erlebnis durch Achtsamkeit intensiviert. Es kann lebendiger, strahlender und wirklicher werden. Die Zunahme an Klarheit und Fülle, wie man es beim Bodyscan, in der Geh- oder Sitzmeditation oder beim Yoga erlebt, lässt sich ebenfalls in den Aktivitäten des Alltags erfahren.[1]

Informelle Achtsamkeit ist die Anwendung achtsamer Aufmerksamkeit im Alltag. Achtsames Essen und achtsames Gehen sind Beispiele für informelle Achtsamkeitsübungen. Tatsächlich kann jede alltägliche Aktivität das Objekt informeller Achtsamkeitspraxis sein (z. B. achtsam Zähne putzen, achtsam Auto fahren, achtsam bügeln, achtsam telefonieren). Informelle Achtsamkeitsübungen sollen den Teilnehmer dabei unterstützen, die Achtsamkeit weiter in den Alltag zu integrieren, um einen wachen und bewussten Geisteszustand nicht nur während formaler Übungen zu entwickeln, sondern diesen auch immer mehr im Alltag zu entfalten.[2] Eine Variante zu der informellen Achtsamkeitspraxis kann es auch sein, sich kleine Anker/"Reminder" zu setzen, die mit der Achtsamkeitsaufgabe verbunden werden, um dann jeweils einen Moment innezuhalten, um Körper/Atem/Gedanken bewusst wahrzunehmen.[3]

[1] Kabat-Zinn/Kappen (2013): Gesund durch Meditation. Das große Buch der Selbstheilung mit MBSR, vollst. überarb. Neuauflage, München: Knaur, S. 226.
[2] Michalak/Heidenreich/Williams/Mark (2012): Achtsamkeit: Fortschritte der Psychotherapie, Band 48, Göttingen: Hogrefe, S. 54.
[3] Amberg (2016): Führungskompetenz Achtsamkeit, Wiesbaden: Springer essentials, S. 32.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge