Führungskräfteverhalten kann einen gesundheitsfördernden Faktor darstellen. Studien belegen, dass ein ermutigendes Verhalten von Seiten der Vorgesetzten eine erhöhte Effektivität und geringere Spannung der Angestellten zur Folge hat.[1] Eine andere Studie zeigt, dass sich Führungsqualitäten wie Zielklarheit, Wertschätzung und Respekt positiv auf die Anwesenheitsrate von Mitarbeitern auswirken. Auch die Einstellung der Führungskräfte gegenüber der Mitarbeitergesundheit ist wichtig für die langfristige Implementierung Betrieblicher Gesundheitsförderung.[2]

Die Fehlzeiten der Mitarbeiter können durch das Führungskräfteverhalten auch positiv beeinflusst werden. Vor allem dann, wenn sich Vorgesetzte zugänglich gegenüber Änderungsvorschlägen der Mitarbeiter zeigen. Positive Auswirkungen auf die Anwesenheitsrate hat es, wenn die Aufgabenverteilung gemeinsam stattfindet und die Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse einbezogen werden.[3]

Auch ein positiver Zusammenhang zwischen dem Unterstützungsverhalten der Führungskraft und der Mitarbeitergesundheit ist belegt. Dieser Zusammenhang scheint kein direkter zu sein. Vielmehr wirkt sich ein sozial unterstützendes Führungsverhalten gesundheitsfördernd auf das allgemeine Unterstützungsverhalten in einer Abteilung aus.[4]

Bei der Beurteilung der Arbeit durch Beschäftigte nimmt das Führungsverhalten ebenso eine wichtige Rolle ein. An erster Stelle innerhalb der Qualitätskriterien lagen dabei Aspekte wie

  • die Behandlung "als Mensch" durch Vorgesetzte;
  • Vorgesetzte sorgen für eine gute Arbeitsplanung;
  • Vorgesetzte vermitteln Anerkennung und konstruktive Kritik;
  • Vorgesetzte kümmern sich um fachliche und berufliche Entwicklung;
  • Vorgesetzte haben Verständnis für individuelle Probleme.[5]
[1] Laschinger/Wong/McMahon/Kaufmann, Leader behaviour impact on staff nurse empowerment, job tension and work effectiveness, Journal of nursing administration, 1999, S. 28 ff.
[2] Dellve/Skagert/Vilhelmsson, Leadership in workplace health promotion projects: 1 – 2-year effects on long-term work attendance, European Journal of Public Health, S. 471 ff.
[3] Schmidt, Wahrgenommenes Vorgesetztenverhalten, Fehlzeiten und Fluktuation, Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie, 1996, S. 54 ff.
[4] Wilde/Hinrichs/Schüpbach, Der Einfluss von Führungskräften und Kollegen auf die Gesundheit der Beschäftigten – zwei empirische Untersuchungen in einem Industrieunternehmen, Wirtschaftspsychologie, 2008, S. 100 ff.
[5] Fuchs, INQA-Bericht. Was ist gute Arbeit? Anforderungen aus der Sicht von Erwerbstätigen. Konzeption und Auswertung einer repräsentativen Untersuchung, 2. Aufl., 2006.

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