Unabhängig davon, ob der Einstieg in die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen durch ein Übersichts-Screening mittels einer Befragung aller Mitarbeiter oder Prüfung der Arbeitsbereiche und Tätigkeiten durch Experten unter Verwendung einer Checkliste erfolgt ist und Auffälligkeiten in bestimmten Bereichen/Abteilungen oder Tätigkeiten identifiziert worden sind, eignen sich Workshops zur Klärung erforderlicher Gestaltungsmaßnahmen.
In Form einer moderierten Gesprächsrunde mit Beschäftigten, bei der je nach Ausgangssituation auch Führungskräfte und fachkundige Personen wie Betriebsarzt, Fachkraft für Arbeitssicherheit oder Psychologen teilnehmen können, werden belastende Arbeitssituationen und deren Einfluss auf das Befinden der Beschäftigten diskutiert. Als Ergebnis eines solchen Workshops sollten besonders belastende Arbeitssituationen, die aus Sicht der Workshopteilnehmer auch zu einer Gesundheitsbeeinträchtigung führen, identifiziert und priorisiert werden. Hierbei ist zu klären, wann von einem dringenden Handlungsbedarf auszugehen ist und durch welches methodische Vorgehen im Workshop dieser festgestellt werden kann. Aus Sicht der Risikobereiche (s. Abb. 1) wäre damit auch die Schwelle zum nicht mehr tolerierbaren Risiko erreicht.
Vorteile:
- Eine Beurteilung der Belastungen kann in Kombination möglicher gesundheitsbeeinträchtigender Wirkungen diskutiert werden.
- Hoher praktischer Bezug zur Arbeitssituation.
- Die Partizipation der Beschäftigten gilt per se als Erfolgskriterium in einem Gesundheitsmanagement. Dies führt zu einer höheren Akzeptanz und Mitwirkung bei einer eventuellen Änderung der Arbeitsgestaltung infolge der Gefährdungsbeurteilung.
Nachteile:
- Die Workshop-Teilnehmer bilden ggf. nicht die Situation in der gesamten Belegschaft bzw. für alle Tätigkeiten ab.
- Subjektive Bewertungen wirken hier deutlich.
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