Aus einer Gesellschaft kommend, in der Leistungserbringung eine Notwendigkeit für Weiterkommen war und das Überleben in einem Arbeitgebermarkt sicherte, war eine "weiche" Motivation nicht stark ausgeprägt. Wenn es richtig gut lief, gab es am Ende des Jahres einen Bonus oder Weihnachtsgeld. Dies war im allgemeinen Verständnis Anerkennung genug und sollte für ein Jahr wieder ausreichen, motiviert zu sein und Leistung zu erbringen. Wenn was schief lief, wurde der Kontakt zum Mitarbeiter aktiv gesucht und "Ansagen" und Kritik äußern war hier üblich. Dabei wurde die Aufmerksamkeit auf die Defizite des Mitarbeiters gelenkt und ausführlich darüber gesprochen.

Lob wurde nicht selten als "weiter so" verbalisiert. Ansonsten wurde zur positiven Leistungserbringung des Mitarbeiters geschwiegen, da diese als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt wurde. Wenn der Mitarbeiter also nicht angesprochen wurde, war die Arbeit ok! Dieses Phänomen ist kein regionales Problem, da Unternehmen im Schwäbischen oder in der Hansestadt Hamburg bei diesem Thema ähnlich ticken. In der Ära der Babyboomer, in der der Begriff des "Workaholic" geprägt wurde, ist dieses fehlendes Lob für erbrachte Leistung nicht verwunderlich. Vielen Führungskräften, die eine solche Sozialisierung erlebt haben, fällt es merklich schwerer positives Feedback zu geben, wie solchen, die schon mehr in einer motivierenden Feedbackkultur aufgewachsen sind!

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