Auf die Frage, wie CSR im Unternehmen zu bestimmen und umzusetzen ist, gibt die Ende 2010 verabschiedete ISO 26000 eine umfassende Antwort.

Die internationale Norm, die auch in das deutsche DIN-Normenwerk aufgenommen wurde, unterscheidet sich von in der Praxis bekannten, vorwiegend technischen Normen vor allem dahingehend, dass sie nicht zertifizierbar ist. Die ISO 26000 stellt auf Freiwilligkeit ab und ist weder Managementsystemnorm noch für eine Zertifizierung sowie gesetzliche oder vertragliche Anwendung vorgesehen.[1]

An der sechsjährigen Entwicklung waren in nationalen Gremien und internationalen Arbeitsgruppen Vertreter und Experten aus 6 Stakeholder-Kategorien beteiligt, welche die verschiedenen Interessen der Gesellschaft und Umwelt repräsentativ vertreten konnten. Darunter waren Vertreter der großen internationalen Organisationen, wie etwa der Vereinten Nationen, Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verbänden sowie Vertreter verschiedener Nichtregierungsorganisationen (NRO). Ein ausgewogenes Verhältnis von Teilnehmern aus Industrie- sowie Schwellen- und Entwicklungsländern wurde gewährleistet und aktiv gefördert.

Im Resultat bietet die ISO 26000 einen umfassenden Leitfaden und konkrete Handlungsempfehlungen für die Anerkennung, Bestimmung, Umsetzung und Kommunikation der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung. Sie richtet sich an alle Organisationen, unabhängig von deren Inhaberstruktur, Rechtsform, Größe und Standort. Schließlich enthält sie eine einheitliche, im internationalen Konsens getroffene Definition von Social Responsibility (SR) und im Zusammenhang mit (C)SR wesentlicher Begriffe.

Zentrale Elemente des Leitfadens sind 7 Grundsätze und 7 Kernthemen gesellschaftlicher Verantwortung mit ihren entsprechenden Handlungsfeldern.

Grundsätze gesellschaftlicher Verantwortung (ISO 26000)

  1. Rechenschaftspflicht
  2. Transparenz
  3. Ethisches Verhalten
  4. Achtung der Interessen der Anspruchsgruppen
  5. Achtung der Rechtsstaatlichkeit
  6. Achtung internationaler Verhaltensstandards
  7. Achtung der Menschenrechte

(DIN ISO 26000:2011)

Kernthemen gesellschaftlicher Verantwortung (ISO 26000)

  1. Organisationsführung (Corporate Governance)
  2. Menschenrechte
  3. Arbeitspraktiken
  4. Umwelt
  5. Faire Betriebs- und Geschäftspraktiken
  6. Konsumentenanliegen
  7. Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft

(DIN ISO 26000:2011)

Die Leitfadennorm gibt konkrete Empfehlungen, wie Interessen von Anspruchsgruppen (Stakeholder) identifiziert und bewertet werden und schlägt dabei eine Einbindung dieser Gruppen vor. Sie verweist ferner auf Methoden und Vorgehensweisen für die Umsetzung und Kommunikation von CSR. Darüber hinaus weist sie in ihrem Anhang auf freiwillige CSR-Initiativen und CSR-Hilfsmittel hin.

[1] Vgl. DIN ISO 26000:2011-01, S. 14.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge